Mentoringprogramm für FLINTA-Nachwuchs der Musikbranche sucht Mentees

MEWEM, das Mentoringprogramm für den weiblichen, trans und nicht-binären Nachwuchs in der Musikbranche, geht dieses Jahr in die sechste Runde. Interessent*innen aus ganz Deutschland können sich ab jetzt als Mentee bewerben! Außerdem stellt das Programm die Mentor*innen der diesjährigen Ausgabe vor.

Im Rahmen des fünfmonatigen Programms werden zehn Mentor*innen, die über langjährige Erfahrung in der Musikwirtschaft verfügen, mit zehn Nachwuchskräften (Mentees) zusammengebracht. Die Mentees werden durch den Austausch mit den "Role Models" nachhaltig bei ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung unterstützt.

Die Bewerbung auf die zehn Plätze ist ab jetzt bis zum 23. Juli über die diesen Link möglich. Jede sich als Frau, trans oder non-binär definierende Person, die die eigene Zukunft in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Live, Promotion, Management oder als selbstvermarktende Künstler*innen sieht und bereits erste Erfahrungen in der Musikwirtschaft mitbringt, kann sich bewerben.

Ziel des von der Deutschen Gesellschaft für Mentoring zertifizierten Programms ist es, dass langfristig mehr Frauen, trans und non-binäre Menschen die Musikbranche mitgestalten und sichtbarer werden. Studien unterstreichen immer wieder die Wichtigkeit von Vorbildern für die persönliche Entwicklung von FLINTA.

Die Personen, die in diesem Jahre ihre Erfahrungen und Expertise als Mentor*innen bei MEWEM einbringen werden, sind:

Dr. Birte Wiemann (Vorstandsvorsitzende VUT): "Wir freuen uns sehr, dass wir in Kooperation mit der Initiative Musik auch 2024 eine neue Runde MEWEM Mentoring einläuten können. Unter den aufstrebenden Nachwuchskräften ist das zertifizierte Programm zu einer festen Größe geworden, so dass uns die Verstetigung dieses so wichtigen Mentorings eine Herzensangelegenheit ist. Mit der breiten Expertise unserer diesjährigen Mentor*innen im Rücken blicken wir voller Spannung den Bewerbungen von maximal motivierten potenziellen Mentees entgegen, die ohne Frage die Zukunft unserer Musikwirtschaft bereichern werden."

Katja Lucker (Geschäftsführerin Initiative Musik): "MEWEM verkörpert Engagement für Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit, indem es wertvolle Mentoring-Beziehungen schafft und die nächste Generation kreativer Köpfe in der Branche stärkt. Als ehemalige Mentorin des Programms freut es mich ganz besonders, im Rahmen dieser Kooperation aus unserer Infrastrukturförderung unsere kontinuierlichen Bemühungen zur Unterstützung junger FLINTA* zu unterstreichen. Gemeinsam ebnen wir den Weg für eine gerechtere und kreativere Musiklandschaft."

MEWEM Deutschland wird vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) in Kooperation mit der Initiative Musik durchgeführt. Gefördert mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

 

Weiterführende Informationen:

MEWEM – Informationen zum Mentoringprogramm & FAQ für Bewerber*innen

MEWEM ist ein bundesweites Mentoringprogramm für den weiblichen, trans und non-binären Nachwuchs in der Musikwirtschaft. Ziel des Programms ist es, dazu beizutragen, dass langfristig mehr Frauen, trans und non-binäre Menschen die Musikwirtschaft mitgestalten – und zwar auch in Führungspositionen und als Gründer*innen - und diese sichtbar zu machen.

MEWEM bringt zehn erfahrene Branchenkenner*innen aus allen Bereichen der Musikwirtschaft (z. B. Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Live-Veranstaltungen, Promotion, Management, selbstvermarktende Künstler*innen) mit zehn Nachwuchskräften zusammen, um diese nachhaltig in ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen.

Das Programm besteht aus zwei Säulen: Den individuellen Terminen zwischen Mentee und Mentor*in sowie drei Gruppentreffen an unterschiedlichen deutschen Musikstandorten mit Workshops und Netzwerktreffen.

 

Wer kann sich als Mentee bewerben?

Jede sich als Frau, trans oder non-binär definierende Person, die die eigene Zukunft in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion, Live-Veranstaltungen, Management oder als selbstvermarktende*r Künstler*in sieht und bereits erste Erfahrungen in der Musikwirtschaft mitbringt, kann sich bewerben. Angesprochen dürfen sich sowohl Studierende und Auszubildende fühlen, die beispielsweise kurz vor ihrem Abschluss stehen und über erste praktische Erfahrungen verfügen, als auch Menschen (gerne auch Quereinsteiger*innen), die bereits die ersten Berufsjahre in der Branche hinter sich haben.

Künstler*innen sollten sich nur bewerben, wenn sie ein eigenes Business betreiben (z.B. ein Label, eine Managementagentur oder eine 360°-Agentur) oder im Begriff sind, eines zu gründen (sog. Selbstvermarkter*innen).

Mentees sollten das Ziel haben, am gesamten Programm teilzunehmen und konkrete Ideen mitbringen, zu welchen Themen sie ihrer*ihrem Mentor*in "Löcher in den Bauch" fragen wollen. Die Bewerber*innen müssen nicht bei einem Mitgliedsunternehmen des VUT arbeiten, aber ihren Wohnort in Deutschland haben. Da das Programm in deutscher Sprache durchgeführt wird, müssen sie außerdem über ausreichend Deutschkenntnisse verfügen, um die Informationen von Seiten des MEWEM-Teams zu verstehen und den Ausführungen der Referent*innen der Workshops folgen zu können. Wir erwarten, dass die Mentees an allen Gruppentreffen teilnehmen.

Die Bewerbungen dienen als Grundlage für das Auswahlverfahren, bei dem zehn Mentees ausgewählt und jeweils einer*einem Mentor*in zugeordnet werden. Darum ist es wichtig, dass alle Fragen möglichst detailliert beantwortet werden.

Die Teilnahme am Programm ist für Mentees kostenlos.

 

Wer kann Mentor*in werden?

Jede sich als Frau, trans oder non-binär identifizierende Person, die über langjährige Erfahrung in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Live-Veranstaltungen, Promotion, Management oder als selbstvermarktende*r Künstler*in verfügt, in einer Führungsposition oder selbst Gründer*in und/oder Geschäftsführer*in eines Musikunternehmens ist. Mentor*innen sollten Interesse am Austausch und dem Teilen ihrer Erfahrungen und ihres Wissens mit dem Nachwuchs haben.

Interessierte Mentor*innen, die aktiv mitwirken möchten, können sich per E-Mail näher informieren.

Mehr zu den Mentor*innen der diesjährigen Ausgabe erfahrt ihr unter diesem Link.

 

Wie sieht eine Mentor*in-Mentee-Beziehung aus?

Die Beziehung zwischen Mentor*in und Mentee zu gestalten, liegt ganz in den Händen der jeweiligen Teilnehmer*innen. D.h. sie entscheiden selbst, wie häufig, wann und wo sie sich – neben den Gruppentreffen – treffen möchten. Das kann beispielsweise das regelmäßige Lunchdate sein oder alle zwei Wochen auf ein Feierabendbier und kann somit an die jeweiligen beruflichen und privaten Verpflichtungen der Teilnehmer*innen angepasst werden.

 

Wie kann man sich bewerben?

Ab sofort sind Bewerbungen über unser Bewerbungsformular möglich. Bewerbungsschluss ist der 23. Juli 2024.

 

Was passiert nach dem Absenden des Formulars?

Unser Auswahlkomitee prüft alle eingehenden Bewerbungen und schaut genau, welche*r Bewerber*in aufgrund ihrer*seiner Erfahrung und Zielen am besten zur*zum jeweiligen Mentor*in passt. Darum freuen wir uns über aussagekräftige Bewerbungen, die uns deutlich machen, was du mitbringst, erwartest und wohin du möchtest.

Ende Juli/Anfang August kontaktieren wir die Bewerber*innen, die in die engere Wahl kommen, mit der Bitte, sich in einem Video oder einer gleichwertigen Präsentation kurz vorzustellen.

Die zehn Bewerber*innen, die letztendlich ausgewählt werden am Programm teilzunehmen, erhalten ca. Mitte September Bescheid.

Das MEWEM-Auswahlkomitee für Mentor*innen und Mentees setzt sich aus Vertreter*innen des Ausschusses VUT Vielfalt und der Initiative Musik zusammen. Das Komitee hat eine Schulung zum Abbau von Diskriminierungen im Auswahlprozess durchlaufen.

 

Wie ist der genaue Ablauf?

Für das fünfmonatige Programm werden zehn Mentees ausgewählt und mit den passenden Mentor*innen gematcht. Alle, die als Mentees ausgewählt werden, erhalten ca. Mitte September eine E-Mail, in der wir ihnen ihre*n jeweilige*n Mentor*in vorstellen. Ab dann können sich die Teams bilateral für individuelle Treffen verabreden. Die Mentees sollten am gesamten fünfmonatigen Programm konstant und aktiv teilnehmen.

Individuelle Termine zwischen Mentee und Mentor*in: Die Beziehung zwischen Mentor*in und Mentee zu gestalten, liegt jeweils in ihren eigenen Händen und ihrer Verantwortung, d.h. sie entscheiden selbst, wie häufig, wann und wo sie sich treffen möchten. Beim Kick-off-Treffen erhalten sie Guidelines als Grundlage für ihre One-on-One-Termine. Zudem werden Themen und Ziele in einer Mentoringvereinbarung festgehalten.

Von allen Mentees wird zeitliche Flexibilität in Bezug auf die individuellen Treffen mit ihren Mentor*innen vorausgesetzt. Die*Der Mentor*in ist aufgrund ihrer*seiner Position stark eingebunden, weshalb die Mentees bereit sein sollten, auf Terminoptionen flexibel zu reagieren.

Gruppentreffen: Es wird ein Kick-off-Wochenende zum Kennenlernen und zur Vermittlung der Mentoring-Grundlagen, ein Workshopwochenende und ein weiteres Gruppentreffen mit Programmabschluss geben. Die Treffen dienen der Wissensvermittlung (z.B. zu Themen wie Verhandlungsführung, Karrierewege in der Musikbranche o.ä.), der Gruppenarbeit und dem Netzwerken. Genaue Termine im Folgenden.

Reise- und Übernachtungskosten zu den Gruppentreffen werden von MEWEM übernommen.

 

Zeitlicher Ablauf des Programms:

Solltest du am Kick Off oder insgesamt an mehr als einem der Treffen nicht teilnehmen können, müssen wir dich leider bitten, von einer Bewerbung abzusehen.

25. Juni bis 23. Juli 2024: Ausschreibung der Mentee-Plätze
Jede sich als Frau, trans oder non-binär definierende Person, die die eigene Zukunft in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion, Live-Veranstaltungen, Management oder als selbstvermarktende*r Künstler*in sieht und bereits erste Erfahrungen in der Musikwirtschaft mitbringt, kann sich als Mentee bewerben.

Juli bis September 2024
Zweistufiges Auswahlverfahren der Mentees mit Fragebogen und Vorstellungsvideo. Die zehn Bewerber*innen, die einen Platz als Mentee erhalten, werden per E-Mail benachrichtigt und ihren Mentor*innen vorgestellt.

20. September 2023: MEWEM-Netzwerkevent zusammen mit weiteren Mentoringprogrammen auf dem Reeperbahn Festival
Für alle MEWEM-Programmteilnehmenden (Mentees und Mentor*innen), die auf dem Reeperbahn Festival sind, besteht die Möglichkeit, sich auf dem gemeinsamen Netzwerkevent schon einmal kennenzulernen.

Anfang Oktober
Mentor*innen und Mentees nehmen jeweils an einer Schulung teil.

11. bis 13. Oktober 2024: Kick-Off in Hannover
Beim Kick-Off lernen sich die Teilnehmenden kennen und setzen Themen und Ziele für ihre Mentorings.

Ab jetzt finden individuelle Treffen des jeweiligen Mentees mit ihrer*ihrem Mentor*in statt und es gibt ein Angebot an Online-Workshops und -Gruppentreffen.

6. bis 8. Dezember 2024: Workshopwochenende in Stuttgart
Die Teilnehmenden kommen zusammen für Workshops, Gruppenarbeit und Networking.

7. bis 9. März 2025: Gruppentreffen mit Programmabschluss in Berlin
Abschlusstreffen mit Workshop, gemeinsamer Auswertung des Programms und Party. Alle Teilnehmer*innen erhalten ein Zertifikat über ihre Teilnahme.

Wir erwarten, dass die Mentees an allen Gruppentreffen teilnehmen.

Reise- und Übernachtungskosten zu den Gruppentreffen werden von MEWEM übernommen.

 

Was ist, wenn ich dieses Mal nicht für das Mentoring-Programm ausgewählt werde?

Wenn du nicht als Mentee ausgewählt wirst, können wir dich gern auf unseren Verteiler des Netzwerks VUT Vielfalt setzen. Dann erfährst du immer direkt, wenn es eine neue Runde des Programms geben wird. Trag dich dazu einfach hier in den Newsletter-Verteiler ein.

Falls wir deine Frage mit den FAQ nicht beantworten konnten, schreib uns einfach eine E-Mail.

Wir bitten dich von Nachfragen bezüglich des Stands deiner Bewerbung abzusehen.

Und nun: Viel Erfolg für deine Bewerbung!

 

Weiterführende Informationen:

MEWEM Deutschland wird vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) in Kooperation mit der Initiative Musik durchgeführt. Gefördert mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. MEWEM ist ein von der Deutschen Gesellschaft für Mentoring zertifiziertes Programm. Weiterer Projektpartner sind c/o pop und KiezKultur.

MEWEM – Die Mentor*innen 2024/2025

Wir freuen uns, dass wir für die sechse Ausgabe des MEWEM-Mentoringprogramms zehn tolle Mentor*innen gewinnen konnten. Hier erfahrt ihr mehr über sie:

Marina Buzunashvilli

Marina Buzunashvilli, 1981 in Wien geboren, wuchs als Tochter einer aserbaidschanisch-georgischen Familie in Berlin Kreuzberg auf. 2003 begann sie in der Agentur Panorama3000 zu arbeiten, zuerst in der Buchhaltung, später dann in der Presse und dem Künstlermanagement. 2012 gründete sie gemeinsam mit einer Agenturkollegin die Musik- und Filmagentur Musicism & Cinelove, aus der heraus 2017 DIE MARINA entstand, eine der einflussreichsten Künstleragenturen im deutschen HipHop. 2019 folgte der Wechsel zu Sony Music Germany, vorerst als Head of PR und ab 2020 als Director of PR. Marina Buzunashvilli lebt in Berlin.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
mehr Frauen mit Migrationshintergrund Rolemodels brauchen.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Es kommt nicht auf den Start im Leben an, es kommt darauf an was für eine Passion und Leidenschaft Du mitbringst, denn dann erreichst Du auch alles auch wenn Dein Start bei -1 war.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Das wir uns nicht ablenken lassen von dem Wunsch mehr Frauen in Unternehmen zu sehen, denn wir sollten zum einen keine Quote sein und zum anderen übersehen wir dadurch auch dass auch bei Frauen in Unternehmen noch zu wenige einen Migrationshintergrund haben. Diversität ist keine Checkliste und das müssen wir lernen.

 

Yeşim Duman


Foto: Dorothea Tuch

Yeşim Duman ist als Kuratorin beim Pop-Kultur-Festival Berlin tätig und zeichnet sich als Veranstalterin verschiedener queerer Reihen aus, darunter »Erdogay«, »Bubble« oder »Queer Ping Pong«. Ihr Schwerpunkt liegt auch auf partizipativen Veranstaltungsformaten wie dem »Queer Chess Club« und »Karaokee Xpress« im Maxim Gorki Theater in Berlin. In ihrer Arbeit beleuchtet Duman Themen wie Queerness, soziale Ausgrenzung und die Situation von weiblichen und nicht-binären Künstler*innen in der Pop- und Clubkultur aus der Perspektive einer postmigrantischen Person. Sie kuratiert Talks wie »Let’s talk about gender, habibi«, »Tops or Bottoms« und »Wish you were queer« und engagiert sich als Mitglied der Plattform female:pressure für mehr Inklusion von weiblich gelesenen Personen in der Musik- und Kulturszene. Duman ist außerdem Mitglied des Musikbeirats des Goethe-Instituts. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich junge und angehende Künstler*innen/ Musiker*innen mit meinem Know-how unterstützen möchte.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Welche Skills notwendig sind, inhaltlich zur Musik was wichtig ist zu wissen. Eine Richtung geben und so unterstützen.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
in deutschsprachige Popmusik und Queer Pop

 

Gudrun Gut


Foto: Mara von Kummer

Seit 1979 Aktivistin der Berliner Musikszene und Teil von verschiedenen Bands und Projekten (Mania D., Einstürzende Neubauten, Malaria!, Matador, Davies/Gut, Greie Gut Fraktion, Gut und Irmler, Monika Werkstatt, Solo als Gudrun Gut), Labelmacherin (Monika und Moabit Musik), Radiomacherin (zusammen mit Thomas Fehlmann “Ocean Club Radio” für Radio Eins Berlin 1997-2007) sowie Festival Kuratorin (Marke B – Berliner Labelnächte, Um-Festival, Monika Werkstatt). 2019 erhielt sie den ‘Listen to Berlin Award’ für Förderung und Entwicklung der Berliner Musikszene. 2021 M_Dokumente Book and M_Sessions Album – all about Mania D., Malaria!, Matador. 2023 eigene Minidokuserie GUT für ARD Mediathek (Regie Heiko Lange + Gudrun Gut). Gudrun Gut lebt und arbeitet in Berlin und in der Uckermark.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
Ich überredet wurde und es schön finde, wenn ich helfen kann. Ich weiss allerdings gar nicht, ob ich wirklich soviel machen kann, da es heute sehr schwer ist in der Musikindustrie erfolgreich zu sein. Wobei Erfolg ja nicht nur monetär messbar ist und eine klare Haltung und ein scharfes Profil schon mal einen grossen Schub in die richtige Richtung geben können. Ich unterstütze den Mut der Frauen, die sich unabhängig machen und einen eigenen Weg gehen wollen mit ihren Geschäften.. Meine lange Erfahrung kann doch evtl bei der einen oder anderen Sache hilfreich sein.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Verfolge deine Idee ohne viel Kompromisse. Natürlich verlangen einige Situationen Diplomatie. Aber du musst im Auge behalten, worum es dir geht. Für mich steht immer der Künstler im Mittelpunkt. Das Label ist das Bindeglied zum Vertrieb, zu Promotion, zur Außenwelt. Musik findet nicht nur in Metropolen statt. Musik ist die Welt. Es gibt viele unerwartete Nischen, in denen Platz ist. Scheitern als Chance begreifen.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Die größte Herausforderung und Chance für die Musikindustrie sehe ich darin, die Künstler zu unterstützen und sich auf sie konzentrieren, auch auf schräge Ideen und absurdes. Musik kann sehr erfinderisch sein und die Zukunft gestalten. Und ohne zukünftige Musik und Künstlerinnen wird auch die Vergangenheit vergessen. d.h.: Wir müssen das Jetzt sehen und dabei die Zukunft und Vergangenheit im Auge haben. Die schwierigste Herausforderung dabei ist, davon zu leben.

 

Birgit Heuzeroth


Foto: Sebastian Madej

Birgit Heuzeroth ist Beraterin für die Beggars Group Germany. Die Beggars Group mit Sitz in Hamburg ist eine der größten unabhängigen Labelgruppen, Heimat von 4AD, Matador, Rough Trade, XL Recordings und Young Turks. Als General Managerin plante und betreute sie von 1997 bis Juni 2024 Kampagnen in Deutschland und Österreich für Künstler von Adele bis The xx, Queens of the Stone Age bis Kamasi Washington. Davor arbeitete sie als Promotion Managerin und Label Managerin für Intercord in Stuttgart und als freie Musikjournalistin.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
...frau mich freundlich gefragt hat und mir glaubhaft versichert hat, dass ich mit meiner jahrelangen Erfahrung in der Musikbranche durchaus etwas Sinnvolles zu dem Programm beitragen kann. Außerdem freue ich mich auf frische Kontakte in einem für mich neuen Netzwerk.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Nicht einschüchtern lassen. Mansplaining aushalten und weggrinsen können. Tief durchatmen und weitermachen.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Es fällt mir schwer, die größte zu identifizieren. Kriege, Brexit, die ganze politische Gemengelage, Social Media - Fluch und Segen, Wucherpreise bei Großkonzerten, leere Clubs bei Newcomern, die ungerechte Verteilung der Streaming-Einkünfte... um nur einiges zu nennen.

 

Vera Jakubeit


Foto: David Pinzer

Vera Jakubeit wurde 1989 in Delmenhorst geboren. Nach dem Abitur zog sie für ein Studium der Europäischen Studien nach Chemnitz – und nach Zwischenstopps mit Praktika und ersten Berufserfahrungen in Berlin und Leipzig auch immer wieder dorthin zurück.

Seit 2016 arbeitet sie in der Radiopromotion, zunächst bei Tom Weber in Leipzig und an Kampagnen für u.a. Adele, Bon Iver oder The xx, später bei Caroline International (jetzt Virgin) in Berlin und u.a. für Zoe Wees, Christine and the Queens oder Tame Impala und wechselte im Jahr 2020 zur Sony, um das Radiopromoteam der Labels RCA/Ariola zu leiten und die Kampagnen für u.a. Miley Cyrus, P!NK, Roland Kaiser, Doja Cat, SZA oder Badchieff maßgeblich mitzugestalten. Ab Mai 2022 war Vera Jakubeit Vorsitzende des Berliner Betriebsrats von Sony Music. Im Dezember 2023 gründete Vera Jakubeit ihre eigene Radiopromoagentur in Chemnitz. Zu ihrem Roster gehören u.a. Mitski, Zimmer90, Fil Bo Riva oder Madison Beer.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
der Austausch mit anderen von meinem ersten Tag in der Musikbranche bis heute existenziell für meine Entwicklung ist, der Zuspruch von Vertrauenspersonen genau so wie der kritische Außenblick, wenn man sich in etwas verrennt. Ohne all die anderen wäre ich kaum etwas, von dem, was ich heute bin, denn: it does take a village. Und MEWEM scheint ein Dorf zu sein, in dem richtig viele gute Leute richtig vielen guten Leuten sehr gerne aus- und weiterhelfen.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Be soft and kind but take no shit.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
dem Finden, Aufbau und Halten von guten Talenten mit stabilen Werten.

 

Linn Meissner

Linn Meissner ist Mitbegründerin und Vorsitzende des regionalen Netzwerks musicNRWwomen* und Teil des Komitees des bundesweiten Dachverbandes Music Women* Germany. Nach ihrem künstlerischen Studium (Jazz & Pop-Gesang) am ArtEZ Conservatory in den Niederlanden und in Kopenhagen zog die gebürtige Hamburgerin nach Köln, wo sie ihren Master in International Arts Management an der Hochschule für Musik und Tanz Köln absolvierte.

Seit 2018 arbeitet Linn als Referentin für den Landesmusikrat NRW, wo sie das Popförderprojekt popNRW leitet. Dieses Programm unterstützt die vielversprechendsten Acts aus der Region und fördert sie bei Touren und Auftritten, z.B. im Ausland auf Showcases bei internationalen Musikfestivals. Dabei kooperiert sie regelmäßig mit anderen Popförder-Büros sowie im Rahmen des c/o pop Festivals mit der c/o pop Convention und dem VUT West um dort das "New Talent" (Workshops für Musikbusiness-Neulinge) umzusetzen.
Einmal im Jahr führt Linn die popNRW-Preisverleihung im Kölner Gloria Theater durch, bei der die von einer Jury ausgewählten Preisträger*innen des Förderprograms zusammen mit dem NRW KULTURselretariat gekürt werden. Musikalisch war es längere Zeit still, jedoch arbeitet sie aktuell an neuen Releases.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich gerne andere empowern möchte und für eine diversere und gerechtere Musikbranche kämpfe.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
dass es wichtig ist, sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Eine Herausforderung sind starre, patriarchale Strukturen und Stereotypisierungen. Representation und Inklusion von Menschen, die im bisherigen System zu kurz kommen und nicht gesehen werden, ist eine große Chance. Auch die Arbeit und Weiterbildung der Beschäftigten und Führungspersonen im Bereich Awareness ist essentiell. Nur so können nachhaltig neue, bessere Strukturen geschaffen werden.

 

Manuela Nikele


Foto: Lucja Romanowska

Manuela Nikele ist seit mehr als 25 Jahren in der Musikbranche tätig und hat mit Labels wie Sub Pop, Distros wie Proper und Redeye oder Veröffentlichungen wie FLOGGING MOLLYs wegweisendem "Swagger" gearbeitet.

Nach dem Abschluss ihres Pädagogikstudiums begann sie im März 1998 als Vertriebsmitarbeiterin bei Cargo Records Germany, bevor sie im Herbst desselben Jahres als Labelmanagerin in die Wuppertaler Zentrale wechselte, wo sie bis 2008 blieb. Es folgte eine Station als Label- und Exportmanagerin bei der Alive AG, bevor sie als Labelmanagerin bei H'art wesentliche Veränderungen begleitete und schließlich von 2019 bis 2021 für die Eröffnung des Hamburger Büros für Bertus und dessen anschließende Leitung verantwortlich war. Im Jahr 2021 schloss sich für Nikele mit dem Einstieg als Geschäftsführerin bei 375 Media der Kreis.

Als Tochterunternehmen von Cargo Records und Indigo ist 375 Media für den Vertrieb, das Marketing und die Platzierung von physischen Medien im Handel zuständig und vertritt dabei Labels wie Beggars, Sub Pop, Epitaph, Secretly Canadian, 3L oder Good Movies.

Neben der Musik lag Manuela Nikeles Interesse immer auch auf der persönlichen Weiterbildung. So absolvierte sie zunächst nebenberuflich eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin und später zum Personal Coach. Sie lebt mit ihrem Mann und Hund in Hamburg.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich Wissen und Erfahrung weitergeben möchte und mir früher auch Unterstützung gewünscht hätte.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Man kann alles erreichen, wenn man ein Ziel vor Augen hat. Nie einschüchtern lassen und nie aufgeben.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Eine große Gefahr sehe ich in der Entwicklung, Musikrechte als reine Kapitalanlage zu betrachten. Gleichzeitig war Musik und Musikbranche nie so divers und vielfältig wie jetzt. Das macht die Branche für junge Menschen wieder interessant.

 

Ina Schulz


Foto: Laura Carbone

2006 absolvierte Ina Schulz ihre ersten Schritte in der Musikbranche mit einem Praktikum bei DIE 4MA in Dortmund. Kurz nach ihrer Tätigkeit für die Promotionagentur DIE4MA und das legendäre Hamburger Label Lado (Tocotronic, Die Sterne) lernte sie Henry Storch kennen und unterstützte seine Arbeit für Unique Records als Produktmanagerin. Nebenbei jobbte sie im Düsseldorfer Plattenladen A&O Medien. Von 2011 bis 2013 gab es einen Zwischenstopp in der Radiopromotion-Abteilung bei DIE4MA. Dann ging’s zurück zu Unique Records. Nebenbei war Ina bis 2020 zuständig für die Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit VUT West (Verband unabhängiger Musikunternehmer*Innen Regionalgruppe West). Nach dem Tod von Henry Storch kümmerte sich Ina im Alleingang um Unique Records und den Unique Musikverlag. Im Jahr 2020 wurde das Label an Schubert Music Europe verkauft, wo sie ihrer Arbeit als Head of International Product Management und Label Head of Unique Records & den Unique Musikverlag bis heute nachgeht.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich sowohl gern Wissen weitergebe, als auch gern neues Wissen aufnehme.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Durchatmen und ruhig bleiben.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
In Zukunft nachhaltig und trotzdem wirtschaftlich zu arbeiten. Größte Chance: Netzwerken, Zusammenschluss

 

Misla Tesfamariam

Misla Tesfamariam kam über Umwege zum Artist Management. Während ihres BWL Studiums in Amsterdam, arbeitete sie bei Highsnobiety, was sie wiederum für die Indie Künstlerin Rochelle Jordan interessant machte. Deren Team suchte zu dem Zeitpunkt nach Unterstützung. Mit der kanadischen Sängerin konnte Misla die ersten viralen Erfolge feiern und sich zum ersten Mal eine Zukunft in der Musikindustrie vorstellen. Daraufhin brach sie ihr Studium ab und folgte kurz später einer Einladung nach Los Angeles, wo sie mit Childish Gambino an seinem zweiten Album ›because the internet‹ arbeitete. Ihre Erfahrungen brachte sie etwa bei Guerilla Entertainment ein, wo sie unter anderem Namika, DAT ADAM und Xatar betreute. Seit 2018 ist die Artist Managerin wieder selbstständig. Bis 2024 betreute sie Alli Neumann im Management, wo sie mit Fokus auf nachhaltigen Künstleraufbau, den Weg für die Gründung Allis Künstlereigenen Labels JAGA Recordings ebnete, das von Four Music vertrieben wird.

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich gerne mein Wissen weitergeben und nicht nur bei mir parken möchte.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
nimm Herausforderungen an wie Komplimente. Sei freundlich zu ALLEN, unabhängig vom Rang einer Person.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
darin nicht müde zu werden strukturelle Veränderung zu fordern. Und dafür braucht es nicht viel, denn man kann immer bei sich selbst und dem eigenen Umfeld beginnen.

 

Andrea Wünsche

Geboren in den 60er Jahren in der westdeutschen Provinz. Mit 10 Jahren den ersten Plattenspieler vom selbst verdientem Geld erworben. Mit 15 Jahren nach West-Berlin gezogen. Punk. 20jährig nach Frankfurt am Main, aktiv in der Underground Nacht/Musikszene an der Bar, als Clubbesitzerin, als Schlagzeugerin, als DJ, als Programmgestalterin, leidenschaftliche Konzertbesucherin und Plattenkäuferin.

Seit 1995 als Bookerin/Agentin im elektronischen Musikbereich tätig.
1996 Gründung von Magnet Musik. Booking-Agentur.
2002 zurück nach Berlin, aber in den Ostteil der Stadt
2006 Geburt der Tochter
2017-2020 Jurymitglied für Festivalförderung, Karrieresprungbrett und Pop im Kiez beim Musicboard Berlin
2019 seit 2019 in der Radio Eins Jury für die Sommersonntage
2019 immer noch Agentin – immer noch Musik aber die Entscheidung Magnet Musik zu schließen und andere Wege zu bestreiten
2019-2024 von Dezember 2019-Januar 2024 als Bookerin für Monkeytown Music GmbH tätig (Modeselektor, Moderat, Catnapp usw.)
2022 seit Sommer 2022 Jurymitglied der Künstler/innenförderung der Initiative Musik

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich gerne Erfahrungen und Fähigkeiten weiter geben möchte, um die Flinta in der Szene zu unterstützen.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Vertraut eurer inneren Stimme, seid selbstbewusst, lasst euch nicht so viel gefallen, bewahrt einen kühlen Kopf, probiert Dinge/Ideen aus.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Herausforderung: in Zeiten der Preissteigerungen und der Macht der multinationalen Firmen an der Basis zu bleiben. Größte Chancen: jetzt geschlechtergerecht, divers und inklusiv in allen Bereichen werden.

MEWEM startet Bewerbungsphase und veröffentlicht Mentor*innen

MEWEM, das Mentoringprogramm für den weiblichen, trans und nicht-binären Nachwuchs in der Musikbranche, geht dieses Jahr in die fünfte Runde. Interessent*innen aus ganz Deutschland können sich ab jetzt als Mentee bewerben! Außerdem stellt das Programm die Mentor*innen der diesjährigen Ausgabe vor.

Ziel von MEWEM ist es, dass langfristig mehr Frauen, trans und non-binäre Menschen die Musikbranche mitgestalten und sichtbarer werden. Im Rahmen des fünfmonatigen Programms werden dafür zehn Mentor*innen, die über langjährige Erfahrung in der Musikwirtschaft verfügen, mit zehn Nachwuchskräften (Mentees) zusammengebracht. Die Mentees werden durch den Austausch mit den "Role Models" somit nachhaltig bei ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung unterstützt.

Die Bewerbung auf die zehn Plätze ist ab jetzt bis zum 28. Mai über die diesen Link möglich. Jede sich als Frau, trans oder non-binär definierende Person, die die eigene Zukunft in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion, Management oder als selbstvermarktende Künstler*innen sieht und bereits erste Erfahrungen in der Musikwirtschaft mitbringt, kann sich bewerben.

Studien unterstreichen immer wieder die Wichtigkeit von Vorbildern für die persönliche Entwicklung von FLINTA. Die Personen, die in diesem Jahre ihre Expertise, Sichtbarkeit und Netzwerkaffinität als Mentor*innen in das Programm einbringen werden, sind u.a.: Henrietta Bauer (Musikmanagerin, Labelbetreiberin, Verlegerin, Bookingagentin Bretford Records), Katharina Köhler (Musikmanagement), Deirdre Laughton (CEO & Founder Eskapaden Booking/Management/Musik), Mira Mann (Musikerin, Autorin, Bookerin), Sophie Möser (Artist Relations Managerin Deezer), Vanessa Poku (Head of Copyright ROBA Music Publishing), Pamela Schobeß (Clubbetreiberin Gretchen, politische Sprecherin LiveKomm), Nasrin Vahdani (Director Marketing Century Media Records/Sony Music Entertainment GmbH), Julia Voigt (Kulturmanagerin, operative Geschäftsführerin Kulturzentrum Weltecho - Das Ufer e.V.), Eleni Zafiriadou (Head of Streaming recordJet).

Katharina Köhler (Musikmanagement / Mentor*in MEWEM 2023): "Ich habe mir früher immer ein*e Mentor*in gewünscht, denn für die eigene Entwicklung sind Vorbilder und Verbündete sehr wichtig. Ich freue mich darauf, nun bald selbst Mentorin zu sein und die neue Generation so zu unterstützen – der Austausch mit dem Nachwuchs unserer Branche ist super inspirierend!"

Deirdre Laughton (CEO & Founder Eskapaden Booking/Management/Musik / Mentor*in MEWEM 2023): "Die Musiklandschaft verändert sich ständig, vor allem für FLINTA. Als Mentorin bei MEWEM möchte ich sie beim Einstieg in die Musikbranche unterstützen. Actions speak louder than words!"

MEWEM Deutschland wird vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) in Kooperation mit der Initiative Musik durchgeführt. Gefördert mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Weiterführende Informationen:

 

MEWEM 2023 – Informationen zum Mentoringprogramm & FAQ für Bewerber*innen

MEWEM ist ein bundesweites Mentoringprogramm für den weiblichen, trans und non-binären Nachwuchs in der Musikwirtschaft. Ziel des Programms ist es, dazu beizutragen, dass langfristig mehr Frauen, trans und non-binäre Menschen die Musikwirtschaft mitgestalten – und zwar auch in Führungspositionen und als Gründer*innen - und diese sichtbar zu machen.

MEWEM bringt zehn erfahrene Branchenkenner*innen aus allen Bereichen der Musikwirtschaft (z. B. Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion, selbstvermarktende Künstler*innen) mit zehn Nachwuchskräften zusammen, um diese nachhaltig in ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen.

Das Programm besteht aus zwei Säulen: Den individuellen Terminen zwischen Mentee und Mentor*in sowie mehreren Gruppentreffen an unterschiedlichen deutschen Musikstandorten mit Workshops und Netzwerktreffen.

Wer kann sich als Mentee bewerben?

Jede sich als Frau, trans oder non-binär definierende Person, die die eigene Zukunft in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion, Management oder als selbstvermarktende*r Künstler*in sieht und bereits erste Erfahrungen in der Musikwirtschaft mitbringt, kann sich bewerben. Es können sich also Berufseinsteiger*innen bewerben, die beispielsweise kurz vor ihrem Abschluss stehen und über erste praktische Erfahrungen verfügen oder aber bereits die ersten Jahre im Beruf hinter sich haben.

Mentees sollten das Ziel haben, am gesamten Programm teilzunehmen und konkrete Ideen mitbringen, zu welchen Themen sie ihrer*ihrem Mentor*in "Löcher in den Bauch" fragen wollen. Die Bewerber*innen müssen nicht bei einem Mitgliedsunternehmen des VUT arbeiten, aber ihren Wohnort in Deutschland haben. Da das Programm in deutscher Sprache durchgeführt wird, müssen sie außerdem über sehr gute Deutschkenntnisse verfügen. Wir erwarten, dass alle Mentees an den Gruppentreffen teilnehmen.

Die Bewerbungen dienen als Grundlage für das anschließende Auswahlverfahren, bei dem die jeweiligen Mentees einer*einem Mentor*in zugeordnet werden. Darum ist es wichtig, dass alle Fragen möglichst detailliert beantwortet werden. So bekommen wir ein genaueres Bild von euch und können euch besser einer*einem passenden Mentor*in zuordnen.

Die Teilnahme am Programm ist für Mentees kostenlos.

Wer kann Mentor*in werden?

Jeder sich als Frau, trans oder non-binär identifizierende Mensch, der über langjährige Erfahrung in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion, Management oder als selbstvermarktende*r Künstler*in verfügt, in einer Führungsposition oder selbst Gründer*in und/oder Geschäftsführer*in eines Musikunternehmens ist. Mentor*innen sollten Interesse am Austausch und dem Teilen ihrer Erfahrungen und ihres Wissens mit dem Nachwuchs haben.

Interessierte Mentor*innen, die aktiv mitwirken möchten, können sich per E-Mail näher informieren.

Mehr zu den Mentor*innen der diesjährigen Ausgabe erfahrt ihr unter diesem Link.

Wie sieht eine Mentor*in-Mentee-Beziehung aus?

Die Beziehung zwischen Mentor*in und Mentee zu gestalten, liegt ganz in den Händen der jeweiligen Teilnehmer*innen. D.h. sie entscheiden selbst, wie häufig, wann und wo sie sich – neben den Gruppentreffen – treffen möchten. Das kann beispielsweise das regelmäßige Lunchdate sein oder alle zwei Wochen auf ein Feierabendbier und kann somit an die jeweiligen beruflichen und privaten Verpflichtungen der Teilnehmer*innen angepasst werden. Mentees sollten bewusst mit der Zeit ihrer Mentor*innen umgehen, sodass sie ideal genutzt wird und flexibel auf die Terminvorschläge ihrer Mentor*in reagieren können.

Wie kann man sich bewerben?

Ab sofort sind Bewerbungen über unser Bewerbungsformular möglich. Bewerbungsschluss ist der 28. Mai 2023, 23.59 Uhr.

Was passiert nach dem Absenden des Formulars?

Unser Auswahlkomitee prüft alle eingehenden Bewerbungen und schaut genau, welche*r Bewerber*in aufgrund ihrer*seiner Erfahrung und Zielen am besten zur*zum jeweiligen Mentor*in passt. Darum freuen wir uns über aussagekräftige Bewerbungen, die uns deutlich machen, was du mitbringst, erwartest und wohin du möchtest.

Anfang/Mitte Juni kontaktieren wir die Bewerber*innen, die in die engere Wahl kommen, mit der Bitte, sich in einem Video oder einer gleichwertigen Präsentation kurz vorzustellen.

Die 10 Bewerber*innen, die letztendlich ausgewählt werden am Programm teilzunehmen, erhalten ca. Anfang Juli eine E-Mail von uns, in der wir sie im Programm begrüßen und der*dem Mentor*in vorstellen.

Unser Auswahlkomitee für Mentor*innen und Mentees setzt sich aus Vertreter*innen des Ausschusses VUT Vielfalt und der Initiative Musik zusammen. Unser ehrenamtlicher Ausschuss wird dabei durch die Agentur "Same But Different – Diversity Management & Consulting" unterstützt, die das gesamte Programm und damit auch den Auswahlprozess beratend begleitet.

Wie ist der genaue Ablauf?

Für das fünfmonatige Programm werden 10 Mentees ausgewählt und mit den passenden Mentor*innen "gematcht". Alle, die für das Programm als Mentees ausgewählt werden, erhalten Anfang Juli eine E-Mail. Wir stellen ihnen im Anschluss ihre*n jeweilige*n Mentor*in vor. Ab dann können sich die Teams bilateral für individuelle Treffen verabreden. Die Mentees sollten am gesamten fünfmonatigen Programm konstant und aktiv teilnehmen können.

Individuelle Termine zwischen Mentee und Mentor*in: Die Beziehung zwischen Mentor*in und Mentee zu gestalten, liegt jeweils in ihren eigenen Händen und ihrer Verantwortung, d.h. sie entscheiden selbst, wie häufig, wann und wo sie sich treffen möchten. Beim Kick-off-Treffen erhalten sie Guidelines sowie Ideen und einen Reader als Grundlage für ihre One-on-One-Termine. Zudem soll eine Zielvereinbarung inklusive einer Planung für die fünf Monate des Programms von jedem Team festgehalten und unterschrieben werden.

Von allen Mentees wird zeitliche Flexibilität in Bezug auf die individuellen Treffen mit ihren Mentor*innen vorausgesetzt. Die*Der Mentor*in ist aufgrund ihrer*seiner Position stark eingebunden, weshalb Mentees bereit sein sollten, auf Terminoptionen flexibel zu reagieren.

Sollten Mentee und Mentor*in nicht am gleichen Ort wohnen, erhalten die Mentees vom Programm ein Budget für ihre Reisekosten zu den individuellen Treffen.

Gruppentreffen: Es wird ein Kick-off-Wochenende zum Kennenlernen und zur Vermittlung der Mentoring-Grundlagen sowie ein Abschlusstreffen geben. Zusätzlich findet ein Gruppentreffen im Rahmen des Reeperbahn Festivals statt und ein weiteres Workshopwochenende. Diese Veranstaltungen umfassen Wissensvermittlung (z.B. zu Themen wie Verhandlungsführung, Karrierewege in der Musikbranche o.ä.) plus anschließendes Networking. Genaue Termine im Folgenden.

Reise- und Übernachtungskosten zu den Gruppentreffen werden von MEWEM erstattet.

Zeitlicher Ablauf des Programms:

Solltest du am Kick Off oder insgesamt an mehr als einem der Treffen nicht teilnehmen können, müssen wir dich leider bitten, von einer Bewerbung abzusehen.

24. April 2023:
Start der Bewerbungsphase. Mentees können sich für das Programm bewerben. So können wir genauer in Erfahrung bringen, was jede*r Bewerber*in von dem Programm, der*dem Mentor*in usw. erwartet, welche Interessen und Ziele er*sie hat. Bewerbungen sind bis einschließlich Sonntag, den 28.5.2023, möglich.

Juni/Juli 2023:
Zweistufiges Auswahlverfahren der Mentees mit Fragebogen und Video-Präsentation. Die 10 Bewerber*innen, die einen Platz als Mentee erhalten, werden per E-Mail benachrichtigt und ihren Mentor*innen vorgestellt.

1. bis 3. September 2023: : Kick Off Event in Berlin
Die erste Veranstaltung für alle Teilnehmer*innen wird dem Kennenlernen und der Besprechung des Ablaufs und der Guidelines dienen. Die Mentor*innen nehmen zu Beginn des Wochenendes außerdem an einer Mentoring-Schulung teil.

Ab jetzt finden individuelle Treffen des jeweiligen Mentees mit ihrer*ihrem Mentor*in statt.

19. bis 21. September 2023: Gruppentreffen in Hamburg im Rahmen des Reeperbahn Festivals

24. bis 26. November 2023: Workshopwochenende (vorauss.) in München

20./21. Januar 2024: Abschlusstreffen in Berlin
Abschlusstreffen mit Evaluation und Nachbesprechung für alle Teilnehmer*innen. Alle Teilnehmer*innen erhalten ein Zertifikat über ihre Teilnahme.

Reise- und Übernachtungskosten zu den Gruppentreffen werden von MEWEM erstattet.

Was ist, wenn ich dieses Mal nicht für das Mentoring-Programm ausgewählt werde?

Wenn du nicht als Mentee ausgewählt wirst, können wir dich gern auf unseren Verteiler des Netzwerks VUT Vielfalt setzen. Dann erfährst du immer direkt, wenn es eine neue Runde des Programms geben wird. Trag dich dazu einfach hier in der rechten Spalte in den Newsletter ein.

Falls wir deine Frage mit den FAQ nicht beantworten konnten, schreib uns einfach eine E-Mail.

Wir bitten dich von Nachfragen bezüglich des Stands deiner Bewerbung abzusehen.

Und nun: Viel Erfolg für deine Bewerbung!

 

Weiterführende Informationen:

MEWEM Deutschland wird vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) in Kooperation mit der Initiative Musik durchgeführt. Gefördert mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

MEWEM 2023 – Die Mentor*innen

Wir freuen uns, dass wir für die diesjährige Runde des MEWEM-Mentoringprogramms zehn tolle Mentor*innen gewinnen konnten. Hier erfahrt ihr mehr über sie!

Henrietta Bauer

Foto: Franz Krise

Henrietta Bauer ist die Inhaberin des in 2022 gegründeten Musiklabel/Verlag und -Bookingagentur BRETFORD. Mit 17 Jahren wurde sie Teil des Bookingteams des Nordhessischen Musikschutzgebiet Festivals, daraufhin folgten einige Jahre als Managerin der Band Isolation Berlin, sowie ein Musikbusiness Studium an der Popakademie Baden-Württemberg. Sie war langjährige Produktmanagerin des Independent Labels Staatsakt und dessen outernational Sublabel Fun In The Church, bis sie sich schließlich 2022 mit der Gründung der What Is Happening? I Feel It Everywhere! GmbH als Labelbetreiberin, Bookingagentin und Verlegerin selbstständig machte. Neben ihrer Tätigkeit als geschäftsführende Inhaberin des Unternehmens ist sie außerdem Managerin der Berliner Bands Chuckamuck und Die Verlierer.

3 Fragen an Henrietta

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
weil ich auf den Austausch und gegenseitige Inspiration mit meinem Mentee und der Gruppe gespannt bin. Jemandem bei dem Einstieg in das Business beiseite zu stehen wird sicher interessant.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Die Musikbranche bietet unglaublich viele Möglichkeiten sich zu verwirklichen. Man sollte sich durch gegebene Strukturen nie entmutigen lassen und die eigenen Ziele verfolgen.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
meist aufgrund von schwindendem Umsatz - der Umschichtung der vielseitigen Musikpresse zu großen Streaminganbietern und Playlisten, die zwar auch ein kuratiertes Angebot bieten, ein großer Teil der Musikhörerschaft wird aber hierbei auf nur wenig Angebot reduziert, das in Nischen noch wenig ausgearbeitet ist. Eine Chance sehe ich darin, dass in der Branche jedoch ständig Entwicklung stattfindet.


Katharina Köhler

Katharina Köhler ist seit 15 Jahren Managerin der Gruppe DEICHKIND. Nachdem sie mehrere Jahre angestellt bei der Bookingagentur Buback Konzerte war, und neben Deichkind Bands, wie Die Beginner, Jan Delay, egoexpress, Die Goldenen Zitronen und DJ Koze betreute, machte sie sich 2013 als Künstlermanagerin selbstständig. Nach über 15 Jahren klassischen Bandübernahme-Verträgen, entschied sich Deichkind 2014 für einen Vertriebsdeal mit Universal Music und gründete ihr eigenes Label Sultan Günther Music, das Katharina als Label- und Produktmanagerin leitet. Auf dem Label wurden die Deichkind Alben „Niveau Weshalb Warum“ (2015), Nummer 1 der deutschen Charts, das Album „Wer Sagt Denn Das?“ (2019) und das aktuelle Album „Neues Vom Dauerzustand“ (2023), Nummer 2 der dt. Charts, veröffentlicht. 2021 gründete sie gemeinsam mit Saskia Trautwein die Managementagentur female force mgmt, mit dem Ziel das Musikbusiness neu zu gestalten. Seit 2022 arbeiten sie mit dem Künstler CONNY zusammen.

3 Fragen an Katharina

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich mir für mich immer eine Mentor*in gewünscht hätte, da ich das super wichtig finde für die eigene Entwicklung.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Eigentlich ist mein wichtigster Tipp alles nicht so ernst zu nehmen und sich Verbündete zu suchen.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
derzeit den steigenden Kosten vor allen Dingen im Live-Bereich, wo im Grunde hauptsächlich Geld verdient wird. Eine tolle große Chance sehe ich gerade mit einer neuen Generation in der Branche, die einiges anders machen möchte. Offener mit Fehlern umgeht, interessiert daran ist nicht in einen Burn Out zu schliddern und die grundsätzlich mehr Verständnis und Interesse an Diversität hat. Das ist total inspirierend und macht total Spaß!


Deirdre Laughton


Foto: Eskapaden

2001 - 2005 Enforcer Management / div. Künstler Management
2005 - 2007 Label Managerin Nesola GmbH / Sony Music
2007 - Heute Gründung Eskapaden Musik München

3 Fragen an Deirdre

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
sich die Musiklandschaft ständig verändert, vorallem für Frauen. Da möchte ich gerne den Einstieg in dieser Branche für Frauen unterstützen.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Freude am Job, Originalität, Mut,  Fleiß, immer gut vorbereitet sein. Mein Motto "Actions are louder than words."

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Chancengleichheit!


Mira Mann


Foto: Rosanna Graf

Mira Mann ist Autorin, Musikerin und Buchautorin. Mit ihrer Arbeit erforscht sie die performativen Möglichkeiten des gesprochenen und geschriebenen Wortes an der Schnittstelle von Text, Körper und Musik. Mit der Gründung ihrer ersten Band candelilla (2001 - 2017) und der Durchführung erster eigener Veranstaltungen im Jahr 2001 positioniert sie ihre Arbeit im Kontext von Subkultur und (Pop-)Musik. Neben ihrer Arbeit als Musikerin und Autorin ist sie als Kuratorin für Festivals wie das Frameworks Festival und das Theatron-Pfingst Festival in München tätig. Seit 2022 betreibt sie zusammen mit Daniela Schroll ihre eigene Konzertreihe für abstrakte Popmusik "Intimacy Quarterly".

3 Fragen an Mira

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich Feministin bin.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
unsere Branche braucht viele gute neue Ideen.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
neuen Formaten, neuen Zielsetzunge.


Sophie Alarcon

Zwar hat Musik schon immer eine wichtige Rolle in Sophies Leben gespielt, doch bevor sie sich dieser auch beruflich gewidmet hat, hat sie sich erst noch in anderen Bereichen der Kreativwirtschaft ausgetobt und dabei unter anderem Einblicke in die Theaterwelt samt Festivalorganisation, Pressearbeit und Tourmanagement erhalten.

Es war aber nur eine Frage der Zeit, bis sie sich dann doch ganz auf die Musik konzentriert hat und bei Universal Music, BMG und Deezer ein umfangreiches Insiderwissen in puncto (digitaler) Musikmarkt sammeln konnte. Denn während sie bei Ersterem als Project Coordination Managerin tiefer in das Planen und Durchführen von Marketingkampagnen für Frontline-Releases einsteigen und somit das nötige Know-How, um die Release-Performance zu maximieren, verinnerlichen konnte. Hat sie bei BMG als Streaming Managerin und bei Deezer zuerst als Global Editorial Content Assistant und dann als Artist und Label Relations Managerin tiefere Einsichten in die Streamingwelt erhalten.

3 Fragen an Sophie

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
wir in Deutschland und besonders auch in der Musikindustrie immer noch ein Problem der Repräsentation bzw. Unterrepräsentation haben. Leider hat sich da in den letzten Jahren auch nicht genug getan. Schauen wir uns nur einmal die Charts an...  Auch bei Deezer, als wir unsere Daten für das Jahr 2022 ausgewertet haben, waren wir schockiert, wie gering der Anteil von Frauen ist, wenn man sich die "most streamed" Releases anschaut. Gerade deshalb brauchen wir dringend Initiativen wie MEWEM und es bedeutet mir selbst viel, hier vielleicht einen kleinen Beitrag beisteuern zu können.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Lasst euch nicht verunsichern! Es gibt zwar leider in der Musikwirtschaft noch zu viele veraltete Strukturen, man sieht leider immer noch zu viele alte, weiße, heterosexuelle, cis Mann in Führungspositionen, die vieles so machen, weil es schon immer so gemacht wurde. Die gerne die Augen vor Veränderung verschließen.  Aber demgegenüber stehen auch immer mehr und mehr Menschen, die sich dagegen auflehnen, die frischen Wind reinbringen, die hinterfragen und Veränderungen anschieben. Lasst euch nicht von den alten weißen Männern einschüchtern, steht für euch ein, für eure Meinung, für eure Zukunft. Die gehört nämlich euch!

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
den existenziellen Schwierigkeiten von Musikschaffenden. Denn einerseits leben wir in einem digitalen Zeitalter, in welchem Streaming mittlerweile den Verkauf von physischen Tonträgern überholt hat. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass Streams (gerade wenn man nicht zu den globalen Superstars zählt) leider als Einkommensquelle oft nicht reichen. Zusätzlich gibt es dann noch den Social Media Druck: Zwar bieten Social Media interessante Vermarktungspotentiale, aber sie verlangen gleichzeitig auch ein großes Zeitinvestment. Und auch Fans können von diesem digitalen Überangebot überfordert werden.  Andererseits bietet uns die Digitalisierung aber auch neue Potentiale: Denn gerade Künstler*innen, die u.a. in eher konservativen Medien weniger stattfinden, haben hier die Möglichkeit, gesehen und gehört zu werden. Und wichtige Initiativen wie MEWEM, die das Ziel haben, Ungerechtigkeiten in der Branche aufzuzeigen und zu bekämpfen, können ebenfalls eine ganz andere Reichweite erzielen.   Daher bin ich grundsätzlich der Meinung, dass gerade durch diese existenziellen Schwierigkeiten aktuell ein Umschwung in der Branche stattfindet. Vielleicht noch nicht in dem Tempo, in dem das sein sollte, aber bereits jetzt sehen wir, wie sich Teilbranchen zusammenschließen, um diese Problematik anzugehen. Wie sich auch Streaming Services z.B. mit der Veranstaltungsindustrie zusammentun, um noch bessere Einnahmequellen zu schaffen, etc.


Vanessa Poku

Vanessa hat ihre Leidenschaft für die Musikbranche während des Studiums entdeckt. Seit 2016 arbeitet sie beim Hamburger Verlag ROBA Music im Bereich Copyright, seit 2020 als Head of Copyright International.

Bei ihrer täglichen Arbeit hat sie mit internationalen Verlagsverträgen und Verwertungsgesellschaften zu tun und ist Ansprechpartnerin für alle internationalen Partner des Verlags, verantwortlich für die Verwaltung und Administration der Werke dieser Partner und für die Vertragserstellung.

3 Fragen an Vanessa

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich schon immer Frauen in der Branche unterstützen wollte und sich nun endlich die Change dazu ergibt. Ich große Freude daran habe, mein Wissen zu teilen und andere in ihrem Bestreben zu unterstützen und es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig unterstützen und von aneinander profitieren. Auch freue ich mich sehr auf den Austausch mit meiner*meinem Mentee und der Gruppe. Ich denke, dass ich viel draus mitnehmen werde.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Hinfallen, Krone zurechtrücken und weitermachen – glaub an Dich! Lass dich nicht von deinen Zielen abbringen, auch wenn der Weg manchmal etwas länger ist, als gedacht. Umgib dich mit Menschen die Dir gut tun und behalte dir die Freude an dem was du tust.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Problematisch: Keine faire Vergütung an Urheber*innen der verschiedenen Online-Plattformen / Was gebraucht wird: Mut und Inspiration sich von anderen abzuheben.


Pamela Schobeß

Foto: Paola Vertemati

Pamela Schobeß ist seit etwa 25 Jahren Clubmacherin in Berlin und betreibt mit ihrem Partner Lars Döring das Gretchen. Sie ist als politische Sprecherin im geschäftsführenden Vorstand des Bundesverbands für Musikspielstätten LiveKomm.

Außerdem ist sie im Aufsichtsrat der Initiative Musik und Mitglied der IHK-Vollversammlung. Von 2019 bis 2022 war sie die Vorsitzende der Berliner Clubcommission. Parallel zum Clubleben war sie etliche Jahre in der Medienentwicklungszusammenarbeit tätig – hauptsächlich in Afrika. Sie hat eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolviert und ein abgeschlossenes Studium in Kommunikations-, Politik- und Filmwissenschaften.

3 Fragen an Pamela

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich Menschen für unsere wunderbare Branche motivieren möchte.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Nicht unterkriegen lassen. Ehrlich sein. Nein sagen können. Und viel lachen.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
der Anerkennung als "must-have" in unserer Gesellschaft.


Nasrin Vahdani


Foto: Annette Koroll

Nasrin Vahdani mischte schon früh in der Punk- und Metalszene mit. Sie startete ihre Musikbusiness-Karriere in der Hannoveraner PR-Agentur cmm. Später war sie Mitgründerin der PR-Agentur Pirate Smile, arbeitete einige Jahre für Century Media Records und später unter anderem bei Spinefarm Records (Universal Music) als Labelmanagerin. Anfang 2021 kehrte Vahdani schließlich zu dem mittlerweile von Sony Music übernommenen Label Century Media Records als Head of Marketing zurück. Mittlerweile leitet sie als Director Marketing Century Media sowohl die Produktmanager*innen als auch die Marketing & PR Abteilung.

3 Fragen an Nasrin

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich viel Freude daran habe, Wissen zu teilen und junge Menschen auf ihrem Weg in der Musikindustrie zu begleiten. Ich bin ein Gegner von Gatekeepertum und glaube daran, dass Menschen nur ihr volles Potential abrufen können, wenn man den Rahmen dazu bietet.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Nutzt das vorhandene Wissen der "Älteren" und glaubt nicht, Ihr erfindet das Rad neu. Jede Idee, die Ihr irgendwann haben werdet, hat schonmal jemand vor Euch gehabt. Nutzt die Erfahrungen der Vorgänger*innen, um das Beste aus einem Projekt rauszuholen.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
der Veränderung unserer Gesellschaft und im Feminismus. Dass Diversity, Equity und Inclusion so ein präsentes Thema geworden ist, ist ein absoluter Segen, und wird alte Strukturen nachhaltig aufbrechen und somit die Welt verändern. Die größte Herausforderung wird hierbei sein, dass man sich nicht entmutigen lässt und konsequent weiterkämpft, auch wenn man manchmal das Gefühl bekommt, es ändert sich nichts. Nicht aufgeben! Two steps forward, one step back: ist immer noch Fortschritt.


Naddi M. Rodriguez

Foto: Ronny Ladendorf

Naddi oder Naddl genannt arbeitet seit 18 Jahren im AJZ Chemnitz e.V. – einem der größten Veranstaltungszentren in Chemnitz. Ihre ersten Erfahrungen machte sie dort im Konzert- und Gastrobereich, seit 2009 leitet sie als Vorstandsvorsitzende den Verein und veranstaltet neben regelmäßigen, internationalen Konzerten auch Kongresse und Partys. Schon zu Studienzeiten hat sie in diversen Veranstaltungslokalitäten in Chemnitz gearbeitet, unter anderem im Subway to Peter, im Nikola Tesla oder im Atomino und kennt den Kulturbereich besser als ihre Westentasche.

Seit 2020 ist Naddi außerdem im Vorstand von "Hand in Hand e.V." und versucht nicht nur dadurch die subkulturelle Szene in Chemnitz zu stärken und wachsen zu lassen, sondern auch mit ihrer Expertise junge Künstler*innen und Kulturakteur*innen zu empowern, Netzwerke neu zu erschließen und Generations- sowie Wissenstransfer zu begleiten und zu ermöglichen.

Naddl hat schon alles gesehen, was die Kulturbranche zu bieten hat – von Volksmusik über Popkonzerte bis zu Metalkonzerten kennt sie die Welt als Artist Care, Bookerin und Veranstalterin.

Mit ihrer Expertise und ihrem Willen, Künstler*innen zu supporten und jungen Menschen Raum zu geben, hat sie nicht nur vielen Bands ein Sprungbrett geboten, sondern auch Kulturakteur*innen in den subkulturellen Kosmos eingeführt. Alles gern ein wenig im DIY Style und immer mit einem Hauch feministischer Punkrockattitüde.

3 Fragen an Julia

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich mir so ein Programm früher gewünscht hätte.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
bildet Banden und unterstützt euch.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
der Teilhabe. Eine wirkliche Partizipation ist nur möglich, wenn wir uns unserer Verantwortung bewusst sind und Zugänge fernab von Diskriminierungsmustern schaffen.


Eleni Zafiriadou

Foto: Tim Dobrovolny

Eleni ist derzeit als Head of Streaming bei recordJet tätig. Sie arbeitet im Bereich Playlist Pitching und ist zudem an Marketingkampagnen für aufstrebende und etablierte Künstler*innen beteiligt. Ein besonderes Augenmerk legt sie dabei auf Diversität. Sie wurde zwei Jahre in Folge für Keychange gebucht, u.a. als Mentorin für Künstler*innen.
Ihre Erfahrung in der Musikbranche verdankt sie nicht zuletzt auch ihrer eigenen, zwanzig Jahre umfassenden Musikkarriere. Seit Anfang der 2000er ist sie selbst als Live-Musikerin unterwegs. Allein mit ihrem 2011 gegründeten Pop-Duo SEA + AIR tourte sie durch 27 Länder und spielte über 1.000 Konzerte. Außerdem komponierte sie Soundtracks und schrieb ein Bühnenstück für das Staatstheater Stuttgart. Derzeit arbeitet sie -neben ihrer Tätigkeit bei recordJet- am dritten Album ihrer internationalen Band Azusa.

3 Fragen an Eleni

Ich bin Mentorin bei MEWEM, weil...
ich den Austausch mit Mentees als sehr bereichernd empfinde, da wir eine Menge voneinander lernen können. Außerdem unterstützenswert Teil eines Programms zu sein, das sich für die Sichtbarkeit von FLINTAs in der Musikbranche einsetzt.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Sucht euch Allies, vernetzt euch, checkt eure Werte und handelt danach.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Herauszustechen unter der wöchentlichen Flut an Releases. Musik zu entdecken, die abseits des Mainstreams und des Dienstleistungsgedanken entsteht. Zugänge zu schaffen für diejenigen, die aufgrund ihrer Herkunft, Klasse oder ihres Geschlechts mit weniger bis kaum Privilegien in die Welt kommen.

VUT und Initiative Musik kooperieren bei deutschlandweitem Mentoringprogramm für den FLINTA-Nachwuchs der Musikbranche

MEWEM, das bundesweite Mentoringprogramm für den weiblichen, trans und non-binären Nachwuchs in der Musikwirtschaft, geht dieses Jahr in die nächste Runde. Der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) und die Initiative Musik unterstreichen gemeinsam die Bedeutung von Mentoring als wirksamem Mittel um Geschlechterungerechtigkeiten in der Branche abzubauen.

Seit 2015 verbindet das VUT-Mentoringprogramm erfahrene Branchenkenner*innen mit Menschen, die noch am Anfang ihres Berufsweges in der Musikwirtschaft stehen. Der VUT und die Initiative Musik, die zentrale Fördereinrichtung für die deutsche Musikwirtschaft, haben sich für die neue Ausgabe des MEWEM-Programms zusammengeschlossen, um dazu beizutragen, dass langfristig mehr Frauen, trans und non-binäre Menschen die Musikbranche mitgestalten und um diese sichtbar zu machen.

Im Rahmen des fünfmonatigen Programms werden zehn sich als Frau, trans oder non-binär identifizierende Menschen, die über langjährige Erfahrung in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion und selbstvermarktende Künstler*innen verfügen, mit zehn Nachwuchskräften zusammengebracht, um diese nachhaltig bei ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen. Die Bewerbung auf einen der Mentee-Plätze ist ab Mitte April möglich.

Dr. Birte Wiemann, Vorstandsvorsitzende des VUT: "Umfragen und Studien zeigen immer wieder, dass Geschlechterungerechtigkeiten in der Musikwirtschaft weiter aktuell sind, aber Mentoring ein wirksames Mittel ist, um diese abzubauen. Die Durchführung von bisher vier Programmen und der Erfahrungsaustausch mit den europäischen Partnern im Rahmen des EU-Projekts MEWEM Europa, hat es uns ermöglicht unser Mentoringprogramm in den vergangenen Jahren ständig zu optimieren. Wir freuen uns daher sehr mit der Initiative Musik nun einen starken Partner im Boot zu haben, dem zudem die Unterstützung der Musikwirtschaft genauso ein zentrales Anliegen ist, wie die Förderung der Diversität in der Branche."

Tina Sikorski, Geschäftsführerin der Initiative Musik: "Aktivierende Infrastrukturprojekte wie MEWEM sind essenziell, um eine wirkliche Veränderung in der bislang männerdominierten Musikbranche zu bewirken und die Position von Frauen, trans und nicht-binären Personen zu stärken. Die Kombination aus individueller Wissensvermittlung und dem Aufbau neuer Netzwerke auf nationaler und internationaler Ebene sind wichtige Bausteine in diesem Prozess. Als Initiative Musik beschäftigen wir uns unentwegt mit den Strukturen der Musikwirtschaft und freuen uns, in der der aktuellen Runde gemeinsam mit dem VUT eine aktive Rolle im MEWEM Programm einzunehmen."

MEWEM Deutschland wird vom Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen (VUT) in Kooperation mit der Initiative Musik durchgeführt. Gefördert mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Weiterführende Informationen:

 

Musikorganisationen starten europaweite Schulungsplattform für Mentoringprogramme

Im Rahmen des Projekts MEWEM Europa steht ab sofort eine Online-Plattform bereit, die Organisationen befähigt, Mentoringprogramme für den weiblichen, trans und non-binären Nachwuchs in der Musikbranche durchzuführen. Die Plattform mit zahlreichen Materialien, wie Texten, Checklisten, Schulungsvideos und Erfahrungsberichten, ist ab jetzt kostenfrei verfügbar unter www.mewem.eu.

Das Projekt MEWEM Europa zielt darauf ab den Zugang von FLINTA* zu Führungspositionen und Unternehmertum in der Musikbranche sowie ihre Entwicklung von Managementfähigkeiten zu fördern. Aufbauend auf die Erfahrungen von Musikorganisationen aus sechs europäischen Ländern entstand ein auf Mentoring basierendes Ausbildungsprogramm, angepasst an den Musiksektor, von dem nun auch weitere europäische Organisationen profitieren können.

Mentoring wurde als wirksames Mittel identifiziert, um die weiterhin bestehenden Geschlechterungerechtigkeiten in der Musikbranche abzubauen. Eine Untersuchung über die Auswirkung des Programms auf den Werdegang der Teilnehmer*innen während des Projekts kam zu dem Ergebnis, dass 71% der Mentees der Ansicht waren, ihr*e Mentor*in habe ihnen geholfen, ihr Netzwerk auszubauen, während diese für 86% zur Verbesserung ihrer beruflichen Situation beitrugen. Weitere Umfragen unter Musikunternehmer*innen kommen immer wieder zu dem Ergebnis, dass Mentoringprogramme als wirksam für die Förderungen von Frauen angesehen werden. Auch direkte Erkenntnisse aus der Forschung beweisen: Mentoring ist ein starker Hebel für das Empowerment vor allem für junge Frauen. Mentoringprogramme machen diese sichtbar und helfen ihnen das eigene Bild als Führungskraft zu schärfen. Wahrgenommenen Hürden werden abgebaut und der Zugang zu bisher männlich besetzten Netzwerken geschaffen.

Im Rahmen von MEWEM Europa fanden im Laufe der vergangenen zwei Jahre in den sechs teilnehmenden Ländern Mentoringprogramme für FLINTA in der Musikwirtschaft statt aus deren Erfahrungen nun die Plattform entwickelt wurde. Im Rahmen eines mehrmonatigen Mentoringprogramms werden erfahrene Branchenkenner*innen aus allen Bereichen der Musikwirtschaft (u.a. Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion, selbstvermarktende Künstler*innen etc.) mit Nachwuchskräften zusammengebracht, um diese nachhaltig bei ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen.

Anstehende Veranstaltungen des Projekts in Europa inkl. Präsentation der Plattform:

MEWEM Europa (Mentoring Programme for Women Entrepreneurs in the Music Industry) wird mit Unterstützung des Creative Europe-Programms der Europäischen Union durchgeführt. Kooperierende Organisationen sind National Federation of Independent Labels – FÉLIN (Frankreich), Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen – VUT (Deutschland), Wallonie-Bruxelles Musiques – WBM (Belgien), Asociatia Romanian Artists Worldwide – RAW Music (Rumänien), Mujeres de la Industria de la Música – MIM (Spanien), Music Information Center Austria – MICA (Österreich) und Le LABA (Frankreich).

*Das Akronym FLINTA steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen.

 

MEWEM Deutschland – Die Mentor*innen

Wir freuen uns, dass wir für die diesjährige Runde des MEWEM-Mentoringprogramms 12 tolle Mentor*innen gewinnen konnten. Hier erfahrt ihr mehr über sie!

Aissata Hartmann-Sylla

Aissata Hartmann

Celine Dion
Berlin Germany
July 23 2017
Photos By Denise Truscello

Ich habe einen Master-Abschluss in Romanistik, Amerikanistik sowie in Afrikanistik. Schon während meines Studiums habe ich für die Hamburger Veranstalterlegende Karsten Jahnke gearbeitet und bin dort auch nach meinem Abschluss geblieben. Während meines Studiums habe ich hauptsächlich im Ticketing gearbeitet und dann angefangen, mit Karsten Tourneen für Jazz-Acts wie Branford Marsalis, Herbie Hancock, Randy Crawford, um nur einige zu nennen, zu buchen. Im Jahr 2006 erhielt ich das Angebot, nach München zu ziehen und für die Booking-Agentur Triple M zu arbeiten, wo wir Acts wie Kelly Clarkson, Maroon 5 und Santana buchten. Im Jahr 2009 erhielt ich ein Angebot der Anschutz Entertainment Group als Event Managerin in der Mercedes-Benz Arena zu arbeiten, die damals noch o2 World hieß und bin inzwischen dort als Senior Booking Director für die Buchungen von Konzerten und Shows verantwortlich.

Seit April 2017 bin ich Mitglied im Kuratorium der Live Entertainment Summer School in Hamburg im Rahmen des Projekts Music Business Summer School der IHM. Seit Dezember 2020 bin ich auch Mitglied im Kuratorium der neu gegründeten International Live Entertainment Summer School.

3 Fragen an Aissata

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
ich es gut und wichtig finde, dass Frauen gefördert werden

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Lasst Euch nicht entmutigen, habt immer das Ziel vor Augen und zeigt, dass ihr es besser könnt.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
der aktuell andauernden Ungewissheit und Unsicherheit. Die größte Chance darin, dass wir näher zusammengerückt sind und sich dadurch viele neue Perspektiven eröffnet haben und weiterhin eröffnen werden.


Anika Jankowski

Anika Jankowski

Anika Jankowski ist Konzertveranstalterin, Musikverlegerin und Dozentin für Veranstaltungs- und Musikmanagement. Anika Jankowski kennt als studierte M.A. Musikmanagement die Musikwirtschaft aus allen Blickwinkeln. Seit über fünfzehn Jahren ist sie als Veranstalterin tätig und veranstaltet seit 2018 mit ihrer eigenen Agentur Sunset Mission Konzerte in Sachsen Konzerte. Dabei vertritt sie Bands wie Deine Freunde, Sophie Hunger, Hundreds, Bilderbuch und Mighty Oaks.

Neben der Veranstalterinnentätigkeit wird Anika Jankowski auch abseits der Bühne für die Musikszene aktiv. Sie ist stolze Besitzerin des Musikverlags Oh, my music! publisher und vertritt über 50 Urheber*innen und veranstaltet regelmäßig Songcamps.

Netzwerkarbeit ist ihr liebstes Hobby, weshalb sie sich als Komiteemitglied beim Bundesnetzwerk music women* germany und als Gründungsmitglied im sächsischen Netzwerk Music S Women* engagiert. Außerdem ist Anika Jankowski Vorstand vom Verein für Kultur- und Kreativwirtschaft "Wir gestalten Dresden" und Musikbeauftragte des Landesverbandes für Kultur- und Kreativwirtschaft.

3 Fragen an Anika

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
ich mein Wissen und meine Erfahrungen teilen möchte und ich weiß, wie wichtig Mentor:innen auf dem Weg zu einem selbstbestimmten Berufsleben sind.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Regeln sind zum Brechen da – finde deinen eigenen Weg und dann geh ihn bis zum Schluss.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
einem stärkeren Bewusstsein, dass Musik ihren Wert hat, der auch online bezahlt werden muss.


Catharina Boutari

Catharina Boutari
Foto: Inga Seevers

"I'm a creator of worlds", says Catharina Boutari about her diverse and hectic existence; She is a musician, producer and opera director. She runs her own record label, Pussy Empire Recordings, which only releases music made by women and adds music to theatre productions. She is a critical free spirit with a sparkling creativity; she is a committed creator of art. Born in Austria, Boutari combines these identities with a self-possessed verve, a skill she learned from her Egyptian father and German mother. She found her first band more or less by accident at 14, and realised all she wanted to do was make loud music. Then she focussed on pop music with loud guitars before moving towards producing current international pop that defies the norms of traditional music recording processes and eschews conventions. She became part of the music business in 1998 with her band, Uh Baby Uh before launching a solo career under the Puder moniker where she mainly played material with German lyrics. Her 2014 theatre road movie PuderZucker caused a stir when it was performed at the St Pauli Theatre. The organizers of the Reeperbahn Festival promptly invited her to perform it there. Since 2016 she's doing collaborations for her albums with musicians at home and abroad to write songs in 10-day sessions, rehearse them with other musicians and record them live in the studio at the end, with guests in the recording room. She calls the whole thing the "Puder Session Tapes". Full risk, a great experience, lots of energy. 2021 she’s hosting a european special called "Europe’s lost. An artistic takeover" with artists as Jules Maxwell | London (Dead Can Dance), Tiana Kruškić | Braunschweig (Kleopatrol), Ina West | Warsaw, Riad Abdel-Nabi | Amsterdam.

3 Fragen an Catharina

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
ich Mentor*innenprogramme unfassbar klasse finde, sie mir schon selbst als Mentee geholfen haben und ich mein Wissen und meine Expertise gezielt an Frauen weitergeben möchte.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Musik machen und Künstler*in sein ist "all in“. Habt den Mut dazu.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
sich gegen Kraken wie Spotify, YouTube etc. zu wehren und sie zu zwingen uns anständig am generierten Geld teilhaben zu lassen. Die deutsche Musikbranche sollte zudem endlich die eigenen Künstler*innen viel mehr wertschätzen und viel mehr featuren.


Evelyn Sieber

Evelyn Sieber
Foto: Svenja Mohr

Evelyn Sieber repräsentiert das Reeperbahn Festival, einen der wichtigsten Treffpunkte für die Musikindustrie weltweit und Europas größtes Clubfestival. Die jährlich stattfindende Veranstaltung in Hamburg präsentiert rund 600 Konzerte internationaler Künstler*innen vor einem Publikum von über 50.000 Fans und 5.900 Fachbesucher*innen der Musikindustrie aus 55 Ländern.

Als Head of Showcase Programme ist Evelyn für knapp die Hälfte der Konzerte verantwortlich, die von internationalen Partner*innen aus der ganzen Welt präsentiert werden. Außerdem koordiniert sie als Project Lead Reeperbahn Festival International die internationalen Aktivitäten des Reeperbahn Festivals. Im Rahmen der vom Auswärtigen Amt geförderten Initiative werden Spin-Offs in fünf Destinationen in Afrika, China und den USA präsentiert.

Bevor Evelyn 2010 zum Reeperbahn Festival kam, war sie Director of Production & Special Projects bei der WOMEX – Worldwide Music Expo. Die WOMEX mit ihren wechselnden Locations in ganz Europa ist das größte Konferenz- und Showcase-Festival der Weltmusikindustrie.

3 Fragen an Evelyn

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
ich unbedingt mehr inspirierende, tolle Frauen, trans und non- binary Menschen in der Musikindustrie begrüßen möchte, die sich von Anfang an ernst genommen, willkommen und gefördert wissen sollen.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Haltet durch! Es lohnt sich.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
darin den Zusammenhalt zu erhalten/erneuen, den ich an der Industrie so schätze – trotz aller Konkurrenz. Mit all den aktuellen Themen (LGBTQ, COVID, BLM…) wird es nicht langweilig werden...


Evyonne Muhuri

Foto: Gaby Spengler

Evyonne Muhuri is a music industry freelancer and cultural ambassador. As a freelancer she has worked on numerous booking and festival productions for national and international artists such as Grandmaster Flash, Theo Parrish, DJ Premier, Italians do it better and many more. She is co-founder of Makakali – a platform dedicated to strengthening transcultural interaction and exchange through art and music.

3 Fragen an Evyonne

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
representation, diversity and equality matters.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Try to find out what your needs are as an individual in order to know what you want on a professional level.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
regards of representation to continue empowering women and young girls to feel welcomed in spaces they feel they don’t belong to. Looking back 5 years ago we weren’t connected as we are now and even expanded in different countries thanks to everyone at VUT for their dedication on this cause. There is a lot to be done, that’s why we love to do what we do!


Friederike Meyer

Friederike Meyer

Nach einer Ausbildung zur Werbekauffrau ist Friederike seit 1998 in der Hamburger Musikbranche tätig. Bei Lado Musik (L'Age D'Or, Gold Musikverlag) als Volontärin, Verlagskauffrau und Assistentin in verschiedenen Bereichen und seit 2002 bei Buback Tonträger bzw. damals auch noch beim Sempex Musikverlag.

Seit 2006 gemeinsam mit Thorsten Seif  Geschäftsführung von Buback und hier hauptsächlich für das Label und den Tod's & Fred's Musikverlag verantwortlich. Im Jahr 2018 gemeinsam mit Vanessa Cutraro (Booking Buback) und Malte von der Lancken (Uebel & Gefährlich) das Further Festival gegründet.

3 Fragen an Friederike

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
ich die Initiative sehr unterstützenswert finde und Frauen (sowie trans- und nicht-binäre Menschen) ermutigen möchte, in der Musikbranche Fuß zu fassen. Außerdem bin ich neugierig auf die Mentees, die sicherlich in vielen Bereichen eine ganz andere (frischere?) Sicht auf die Dinge haben als ich.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Lasst euch nicht beirren bei der Suche nach der richtigen Nische oder dem richtigen Podest, habt eure eigene Meinung und vorallem: bildet Netzwerke und tauscht euch mit anderen aus.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
u.a. darin, weiterhin Musik abseits des Mainstreams wirtschaftlich veröffentlichen zu können bzw. die neuen Technologien so zu nutzen, dass auch für kleinere Acts noch etwas abfällt. Darin liegt aber auch eine Chance, für die nachwachsende Generation, den sog. Digital-Natives sicherlich mehr als für uns.


Meike Nolte

Meike Nolte
Foto: Barbara Klein

Meike Nolte joined Beatport in 2016 as a label manager and now heads up the Artist Services department from the company’s Berlin office. She is the main contact at Beatport for artist managers, bookers, press managers and other external partners, creating and executing creative concepts for content marketing and social media campaigns.

While completing a Master’s Thesis, Meike started her career as an intern in the promotion department at the electronic music label WMF Records. Over the next decade, she went on to oversee the promotion and marketing department at seminal techno labels M-nus and Plus 8 (working alongside Richie Hawtin), which led her to the role of Head of International Promotion and Marketing at Ellen Allien’s BPitch Control, running successful campaigns for artists such as Allien, Paul Kalkbrenner, Modeselektor, Moderat and Dillon. In 2012, Meike moved on to the streaming service WiMP/Tidal, becoming responsible for the German office as Country Manager the following year.

3 Fragen an Meike

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
es wichtig ist den Nachwuchs zu fördern, aktiv zu unterstützen und Wissen weiterzugeben.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Seid neugierig und offen, stellt Fragen und nehmt Hilfe an!

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
darin, aktiv Diskriminierung und systematische Barrieren zu überwinden um wirklich eine Basis für Gleichberechtigung zu schaffen.


Noura Labbani

Noura Labbani
Foto: Barbara Klein

Die gebürtige Berlinerin Noura Labbani ist seit über 15 Jahren in der Musikszene tätig. Sie begann bei !K7 Records in Berlin, und arbeitete als A&R Assistant bei EMI Music, Country Manager für Deutschland bei Dailymotion und Director of Content Europe bei Beatport. Seit September 2020 ist sie Teil des  europäischen Team von Patreon als Creator Partnerships Manager für Frankreich & Belgien.

3 Fragen an Noura

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
ich u.a. am Anfang meiner Karriere selber von einer Mentorin unglaublich profitiert habe. Ich möchte meine Kenntnisse weitergeben, gerne teile ich mein Wissen und meine langjährige Erfahrung in der Musikindustrie - hoffentlich kann ich unterstützen und inspirieren. Umgekehrt bin ich gespannt und freue mich auf das, was ich von meinem Mentee lernen kann!

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Seid mutig und neugierig, unterstützt euch gegenseitig und stellt die Fragen, die ihr stellen wollt - und vergesst nicht Spaß zu haben!

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
2020 hat die Musikindustrie auf den Kopf gestellt, jetzt gilt es Chancen zu verstehen und nutzen.


Silvana Battisti

Silvana Battisti

Silvana startete ihre musikalische Karriere als Sängerin und Musikerin der deutschen Band "Woog Riots". Im Jahr 2004 kuratierte sie mit einem Teil ihrer Mitmusiker einen internationalen Tribute Sampler für die Indie Ikonen "The Fall" aus Manchester. Silvana ist, neben komponieren und Live-Shows spielen, zuständig für Booking, Labelkontakte und Netzwerken ihrer Band Woog Riots. Woog Riots 3-Minuten Elektro-Pop-Songs widmen sich diversen Phänomenen aus Kultur, Pop und Politik. Diverse Tourneen durch die USA, Japan, UK und ganz Europa haben zu hervorragenden Reaktionen und ein stetiges Anwachsen ihrer Fangemeinde geführt.

"From Lo-Fi to Disco!" beschreibt nicht nur perfekt den musikalischen Stil von Woog Riots, sondern ist auch der Name ihres seit 2013 bestehenden Independent Labels, das sie mit ihrem Ehemann Marc Herbert (auch Mitglied der Woog Riots) führt. Das Label hat sich auf Electro Indie, Elektro Pop und Musik von gleichgesinnten Freunden spezialisiert.

3 Fragen an Silvana

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
Austausch, Unterstützung und Netzwerken das A und O in der Musik-Business-Welt sind.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Haltet durch, mit kleinen Schritten kommt man auch weit!

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
der Veränderung und dem gemeinsamen Gestalten neuer Ideen, Plattformen und Spielorte.


Stefanie Schumann

Stefanie Schumann
Foto: Nelly Küfner

Als Quereinsteigerin aus der Mode- und Werbebranche in das Musikgeschäft, hat sich Stefanie Schumann seit 2009 voller Leidenschaft ein umfangreiches fundiertes Fachwissen erarbeitet und die Künstlermanagement sowie Booking Agentur Delicious Tunes aufgebaut. Von 2009–2012 betreute sie ein Südafrikanisches Musiklabel und verhalf diesem Zugang zum europäischen Markt. Im Januar 2012 hat Stefanie dann ihre eigene Musik Agentur Delicious Tunes gegründet. Es fing an mit Konzert und Tournee Bookings und weitete sich schnell zu Künstlermanagement aus. In 2019 erweiterte sie das Agenturportfolio mit einem Verlag und seit Anfang 2021 ist Delicious Tunes ein eingetragenes Label. Stefanies Expertise liegt in der Arbeit mit Künstlern aus Afrika und für sie ist der spannendste Aspekt die Entwicklung einer Künstlerkarriere, bei der sie Talent und Kreativität zu einem Gesamtpaket formt. Ihr Roster präsentiert starke Künstlerinnen und starke Bands mit höchster künstlerischer Qualität. Musik aus Afrika hat ihr Herz gestohlen und ihr Ziel ist es, diese Magie in die Welt zu bringen.

3 Fragen an Stefanie

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
ich Mentorship ein sehr wertvolles Tool finde und ich hatte das Glück einige tolle Mentoren an meiner Seite zu haben. Sie haben mir viel profundes Wissen beigebracht und sind auch immer noch jederzeit für mich da. Wir tauschen uns auch viel unter Kollegen aus, was im Grunde auch wie Mentorship funktioniert. Das Wissen in der Musikbranche ist sehr umfangreich, so dass man eigentlich nie auslernt. Ich finde es extremst wichtig sein Wissen auch an seine Künstler weiterzugeben, das verhindert Konflikte und Irrtümer und stärkt das Vertrauen sowie die langfristige Zusammenarbeit.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Es ist kein leichtes Business, aber dafür gibt es viele wunderschöne Erlebnisse und wenn Deine Band auf einer Bühne steht und das Publikum vor Freude jubelt, dann weißt Du, dass es das alles wert ist.

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
dem Aufbau nach der Pandemie. Meines Erachtens gibt es nicht ausreichende und vor allem nicht genügend nachhaltige Förderungen von Künstlern. Der Gedanke dass die Förderung von Kunst und Kultur nicht wirtschaftlich sein darf, ist weder nachhaltig noch zielführend. Manchmal überkommt einem das Gefühl, Künstler sollen kreativ schaffen, aber verdienen dürfen sie dabei nichts. Während die Hochkultur wie die Klassik mit Milliarden gefördert wird, bleiben viele andere Genres auf sich selbst gestellt. Unabhängige Musikunternehmer sind davor noch mehr betroffen, wenn Sie mit ausländischen Künstlern arbeiten und sie deren Produktionen oftmals alleine finanzieren müssen, da gute Förderungsprogramme nicht existent sind.

Eine große Chance sehe ich jedoch in neuen Konzepten der digitalen Welt im Bereich von aussergewöhnlichen Streaming-Konzepten. Ein einfaches Konzert gestreamt kann niemals das Live-Erlebnis beim Konzert ersetzen, jedoch interaktive virtuelle Realities wie sie in der Gaming Industrie angewendet werden sind neuartig und haben meines Erachtens Potential auch für die Musikindustrie. Aber auch hier gilt: ohne Investitionen wird es nicht gehen.


Steffi Liebenow

steffi liebenow
Foto: Anke Phoebe Peters

Steffi Liebenow ist seit 25 Jahren in der Musikwelt tätig und arbeitet als Projektmanagerin, Marketing- und Kommunikations-Fachfrau und Artist Profiler.

Ihre ersten Jobs hatte sie in der Redaktion des Musiksenders VIVA TV und als Volontärin bei einer Jugendzeitschrift, wo sie Interviews mit vielen illustren Bands führen konnte und hierbei ihre Leidenschaft für Popmusik und Jugendkultur entwickelte. Danach wechselte sie in die Plattenbranche, startete bei Motor Music als Radio- und TV-Promoterin und übernahm die Deutschland-PR für unzählige internationale Stars und Bands wie Eminem, Muse, No Doubt, Bloodhound Gang, The Cardigans, Eels, Nelly Furtado, Limp Bizkit, Queens Of The Stone Age, Weezer oder Rammstein. Später arbeitete sie 12 Jahre lang als Senior Product Manager bei Vertigo (Universal Music) sehr eng mit Künstler*innen und Bands wie Bosse, Wanda, Mighty Oaks, Sportfreunde Stiller, Element Of Crime, Katzenjammer, Madsen, Lindsey Stirling, Marilyn Manson, Placebo, In Extremo, K.I.Z. und vielen weiteren zusammen.

Als lizenzierte Business Coach ist Steffi auch als Consultant und Mentorin für Künstler*innen tätig, mit einem starken Fokus auf kreatives, strategisches Marketing und Brand- und Image-Entwicklung. Steffi ist gewähltes Mitglied im Vorstand des Vereins zur Förderung der Popkultur e.V. In diesem Jahr übernahm sie die Projektleitung der c/o pop Convention, eine dreitägige hybride Musikkonferenz.

3 Fragen an Steffi

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
ich selber gerne auf meinem Weg ein Mentoring gehabt hätte, welches bei Erfolgen, aber auch Niederlagen unterstützt. Feedback ist superwichtig. Außerdem freue ich mich auf den Austausch mit 23 tollen, unterschiedlichen Menschen, von denen ich sicher auch noch viel lernen kann.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Nicht zu verbissen und nichts persönlich nehmen. Es muss Spaß machen und Inspiration bringen. Alles andere stresst nur. Und: be fearless!

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
der fairen Bezahlung von allen Musiker*innen für ihr Schaffen und die zunehmende Eigenverantwortlichkeit.


Verena Bößmann

Verena Bößmann
Foto: Denise Claus

Als Mitgründerin von Dunstan Music/Dunstan Media House ist die Musikbranche das Zuhause von Verena Bößmann. Sie hat also nicht auf ihre Eltern gehört, nichts Vernünftiges gelernt, aber dafür jede Menge Spaß an der Arbeit.

2011 gründete sie zusammen mit Nicolaj Gruzdov das Unternehmen noch während ihres Medienmanagement Studiums. Heute umfasst Dunstan Music diverse Tätigkeitsfelder: von Record Label über Künstlermanagement und Musikverlag bis hin zur digitalen Marketingagentur für Musik & Entertainment (Dunstan Media House). Zu ihrem Daily Business die Planung und Durchführung internationaler crossmedialer Kampagnen, Music Publishing und Verlagsadministration für externe Verlage sowie Artist Management. Darüber hinaus liegt ihr die Arbeit mit dem Branchennachwuchs am Herzen.

3 Fragen an Verena

Ich bin Mentorin bei MEWEM Deutschland, weil...
Netzwerken und gegenseitiger Support meiner Meinung nach wichtige Grundpfeiler der Independent Musikbranche sind. Gerne gebe ich etwas von den guten Erfahrungen zurück, die ich machen durfte und freue mich, wenn ich damit jemandem ein paar Schritte weiterhelfen kann.

Dem Nachwuchs der Branche möchte ich Folgendes mit auf den Weg geben:
Es wird immer wieder Punkte geben, an denen man strauchelt – aber bisher ist mir auch noch kein Problem begegnet, für das es keine Lösung gab!

Die größte Herausforderung und die größte Chance für die Musikwirtschaft sehe ich momentan in...
Die Musikwirtschaft steht sowohl technisch (mit fortlaufend neuen Distributions-, Kommunikations-, und Produkt-Möglichkeiten) als auch wirtschaftlich (u.a. mit der Urheberrechtsreform) voll im Wandel. Die sich daraus ergebenden vielfältigen Möglichkeiten und Stolpersteine gilt es zu überblicken, zu durchschauen und in sinnvolle Strategien zu überführen. Die größte Chance sehe ich in dieser Zeit in einem starken Austausch und Bildung von Kooperationen zwischen den einzelnen MarktteilnehmerInnen. Jeder für sich genommen kann vielleicht einen Stein ins Rollen bringen, den großen Brocken bewegt man aber leichter gemeinsam.

VUT startet mit MEWEM das deutschlandweit erste Mentoringprogramm für den weiblichen, trans und nicht-binären Nachwuchs in der Musikbranche

Der Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen führt dieses Jahr das erste deutschlandweite Mentoringprogramm für den weiblichen, trans und nicht-binären Nachwuchs in der Musikbranche durch. Nach drei erfolgreichen Runden in Berlin, findet das Programm ab diesem Jahr erstmals bundesweit statt sowie im Rahmen des EU-geförderten Projektes MEWEM Europa zudem mit einer europäischen Dimension. Interessent*innen aus ganz Deutschland können sich ab jetzt auf die Mentee-Plätze bewerben!

Das VUT-Mentoringprogramm verbindet seit 2015 erfahrene Branchenkenner*innen aus allen Geschäftsbereichen der Musikwirtschaft mit Menschen, die noch am Anfang ihres Berufsweges in der Branche stehen. Im Rahmen des EU-geförderten Projektes MEWEM Europa wurde das bislang nur auf Berlin beschränkte Fortbildungsprogramm weiterentwickelt und für den hiesigen Ableger MEWEM Deutschland auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet. Im Rahmen des viermonatigen Programms werden 12 sich als Frau, trans oder non-binär identifizierende Menschen, die über langjährige Erfahrung in u.a. den Bereichen Label, Verlag, Vertrieb, Booking, Promotion und selbstvermarktende Künstler*innen verfügen, mit 12 Nachwuchskräften zusammengebracht, um diese nachhaltig bei ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung zu unterstützen.

MEWEM Europa zielt darauf ab, den Zugang von Frauen zu Führungspositionen und Unternehmertum sowie die Entwicklung von Managementfähigkeiten junger Frauen in der Musikbranche zu fördern. Dafür entsteht in Kooperation mit sieben Partnerorganisationen ein an den Musiksektor angepasstes Ausbildungsprogramm, welches in sechs Ländern parallel durchgeführt wird. Am Ende des Projekts wird ein Modell eines Mentoringprogramms entwickelt, von dem auch weitere europäische Organisationen profitieren können. Das langfristige Ziel von MEWEM Europa ist dabei, dass zukünftig vermehrt Frauen – und zwar auch in Führungspositionen und als Gründerinnen – die Branche mitgestalten.

Dr. Birte Wiemann, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des VUT: "Aktuelle Studien unterstreichen die eklatante Wichtigkeit von Vorbildern für die persönliche Entwicklung besonders von Frauen. Genau an dieser Stelle setzten schon unsere vergangenen Mentoringprogramme an und brachten Branchenneulinge gezielt mit Spezialist*innen aus der Musikwirtschaft zusammen, deren Expertise, Sichtbarkeit und Netzwerkaffinität sie ganz klar zu solchen Role Models machten, wie sie derzeit in der Literatur gefordert werden. In dieser Runde freuen wir uns besonders darüber, dass wir Mentees und Mentor*innen bundesweit zusammenbringen können und damit als eins von sechs Ländern im MEWEM Europa-Netzwerk agieren. Da nicht nur Frauen bislang in der Musikwirtschaft unterrepräsentiert sind, richtet sich das Mentoringprogramm in Deutschland auch an trans und nicht-binäre Personen."

Helen Smith, Geschäftsführerin von IMPALA und Patin des Projektes: "Wir sind stolz, die Patenschaft für MEWEM Europa zu übernehmen, da dieses ambitionierte Programm unterstreicht, dass der unabhängige Sektor bei diesen grundlegenden Themen eine Vorreiterrolle einnimmt. Wir haben das Projekt schon im Rahmen unserer Arbeit für die European Diversity Month hervorgehoben und freuen uns darauf, konkrete Ergebnisse des VUT-Programms in Deutschland zu sehen. Diese Art von Projekt stellt ein echtes Symbol für Empowerment auf EU-Ebene dar."

MEWEM Europa (Mentoring Programme for Women Entrepreneurs in the Music Industry) wird mit Unterstützung des Creative Europe-Programms der Europäischen Union durchgeführt. Kooperierende Organisationen sind National Federation of Independent Labels – FÉLIN (Frankreich), Verband unabhängiger Musikunternehmer*innen – VUT (Deutschland), Wallonie-Bruxelles Musiques – WBM (Belgien), Asociatia Romanian Artists Worldwide – RAW Music (Rumänien), Mujeres de la Industria de la Música – MIM (Spanien), Music Information Center Austria – MICA (Österreich) und Le LABA (Frankreich).

MEWEM Deutschland wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Initiative Musik im Rahmen des Programms "Infrastrukturprojekte".

Weiterführende Informationen: