VUT Diversitäts-Charta

11.05.2021

Der VUT setzt sich dafür ein, dass die kulturelle Vielfalt, zu der unabhängige Musikunternehmer*innen maßgeblich beitragen, stärker wahrgenommen wird und eine größere Wertschätzung erfährt. Als Verband verfolgen wir das Ziel, faire Wettbewerbsbedingungen und Marktzugang für alle unabhängige Musikunternehmer*innen zu schaffen, unabhängig von ihrer Größe. Es ist an der Zeit, hierauf aufzubauen.

Nicht zu diskriminieren ist nicht genug! Wir wollen antidiskriminierend und bewusst inklusiv sein.

Ziel der VUT-Charta ist die Förderung von Vielfalt und Inklusion in der unabhängigen Musikbranche Deutschlands. Unsere Charta ist Teil der breiter angelegten Arbeit des VUT zum Thema Vielfalt. Nachdem die Verbandsarbeit seit einigen Jahren bereits von bestimmten Aspekten geprägt wird, verfolgen wir nun einen umfassenderen und strukturierteren Ansatz, der auf der Europäischen Charta der Grundrechte und insbesondere auf der Arbeit unseres Dachverbandes Impala basiert.

Die europäischen Grundrechte verbieten Diskriminierung insbesondere wegen des Geschlechts, der Rasse, der ethnischen Herkunft oder der Nationalität, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Ausrichtung, der politischen Überzeugung sowie anderer Formen der Diskriminierung (vgl. Artikel 21 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union).

Als verantwortungsbewusster Akteur müssen wir erkennen, wo die Probleme liegen und zusammen mit unseren Mitgliedern daran arbeiten, diese zu überwinden. D.h. wir wollen direkte und indirekte Diskriminierung abbauen sowie (unbewusste) Vorurteile erkennen und aktiv anders handeln. Wir wollen die Kraft der Musikbranche als Katalysator für Veränderungen nutzen und versuchen, soziale und wirtschaftliche Ungleichgewichte zu überwinden, die die Vielfalt beeinflussen. Wir glauben, dass Vielfalt der Kreativität und dem Geschäft zuträglich ist und unsere Branche dadurch stärken wird.

Diese Charta stellt unsere Vision dessen dar, wofür wir stehen und was wir unternehmen wollen, um Veränderungen zu erreichen.

 

12 Verpflichtungen:

  1. Allen Mitgliedern regelmäßig Umfrageergebnisse zur Verfügung stellen, die die Vielfalt des Sektors in Deutschland deutlich machen.
  2. Regelmäßiges Erfassen und Austauschen von Best-Practice-Beispielen deutschlandweit (Kampagnen, Umfragen oder andere Projekte), die Vielfalt und Integration in der Musikbranche fördern.
  3. Ernennung von "Diversitäts-Fürsprecher*innen" im VUT-Vorstand und in unseren Fachausschüssen. Dies wird in jedem Ausschuss eine andere Person sein, um eine Reihe von Personen in der gesamten Organisation zur Reflexion über Vielfalt anzuregen.
  4. Einbinden von Vielfalt und Inklusion ins Alltagsgeschäft, in Veranstaltungen, Preise und andere Projekte, z.B. durch ein diverses Spektrum von Teilnehmer*innen, das Einbringen von Fragen der Vielfalt in verschiedene Gremien, die Schaffung von "Safe Spaces" etc.
  5. Umsetzung eines Outreach-Programms mit regionalen Organisationen, um sicherzustellen, dass der VUT und seine Mitglieder strukturelle Hindernisse überwinden, sich diversifizieren und so langfristig strukturelle Veränderungen erreichen.
  6. Anbieten von Schulungen zu Vielfalt und Inklusion für Mitarbeiter*innen, Vorstand und Mitglieder zwei Mal im Jahr.
  7. Erstellen einer Anleitung für Mitglieder, wie sie bei der Einstellung von Mitarbeiter*innen, bei Verträgen mit Künstler*innen, in Werbe- und anderen Maßnahmen sowie bei der Auswahl von Dienstleistern, wie z.B. PR- und Marketing-Agenturen, Berater*innen, Lieferant*innen usw., bewusste Inklusion einbringen und Vorurteile beseitigen.
  8. Einsetzen für Gleichheit und Vielfalt im Einstellungsprozess neuer VUT-Mitarbeiter*innen.
  9. Unterstützung relevanter Initiativen im Musiksektor, um die Kraft von Musik und Kultur als Katalysator für sozialen Wandel zu nutzen.
  10. Unter den VUT-Mitgliedern Bewusstsein für Fördermittel schaffen für Projekte, die Gleichheit, Vielfalt und Inklusion fördern.
  11. Unsere Stimme in der deutschen Politik nutzen, um das Thema Diversität auf die Agenda zu bringen wo immer es möglich ist.
  12. Offline- und Online-Medien- sowie Musikdienste bitten, gemeinsam mit uns an verschiedenen Wegen zur Förderung von Vielfalt und Marktzugang in Deutschland zu arbeiten.