FAQ zum Thema öffentlich-rechtlicher Rundfunk

16.04.2015

Hier findet Ihr weitere Informationen zu unserer Position zum Thema öffentlich-rechtlicher Rundfunk:

Übersicht

1. Was ist denn überhaupt ein „unabhängiges Musikunternehmen“?
2. Warum ist es für unabhängige Musikunternehmen und Künstler_innen so wichtig, dass ihre Musik im öffentlich-rechtlichen Radio läuft? Ist das Radio nicht längst dank Streamingdiensten und Internetradio überflüssig geworden?
3. Mit welchen Fakten könnt Ihr belegen, dass die Musik unabhängiger Unternehmen im Radio unterrepräsentiert ist?
4. Wollt Ihr jetzt etwa eine „Deutschquote“ im Radio?
5. Ihr sagt, dass der Bildungs- und Kulturauftrag nur unzureichend erfüllt wird. Was hat das mit der Musik unabhängiger Musikunternehmen zu tun?
6. Was haben Radiosender denn davon, wenn sie einen größeren Anteil an unabhängiger Musik spielen?
7. Was genau sind die Nachteile für kleine und mittlere Musikunternehmen und ihre Künstler_innen, wenn ihre Musik nicht im Radio gespielt wird?
8. Künstler_innen erhalten also Geld, wenn ihre Musik im Radio gespielt wird. Aber wie funktioniert das?
9. Was sollte sich Eurer Meinung nach konkret am Programm der öffentlich-rechtlichen Sender ändern?

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1. Was ist denn überhaupt ein „unabhängiges Musikunternehmen“?

Kurz gefasst verstehen wir unter einem unabhängigen Musikunternehmen ein Unternehmen, das nicht Teil eines Konzerns ist. D.h. es agiert unabhängig und ist inhaber- oder künstlergeführt. Somit sind beispielsweise die drei verbliebenen „Majors“ (Universal Music, Sony Music und Warner Music) keine unabhängigen Unternehmen und können nicht Mitglied in unserem Verband werden. Im englischsprachigen Raum werden unabhängige Musikunternehmen als „Independents“ bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht mit dem Begriff der als „Indie“ bezeichneten Musikrichtung zu verwechseln.
Zudem erfüllen unabhängige Unternehmen die folgenden Punkte:
· Unabhängige Musikunternehmen sind beim Gewerbeamt oder Handelsregister eingetragene Unternehmen, die Urheber-, Verlags- oder Leistungsschutzrechte (im Falle eines künstlerbetriebenen Unternehmens) besitzen, erworben oder lizenziert haben bzw. diese kontrollieren.
· Der jährliche globale Marktanteil eines unabhängigen Unternehmens darf in seinem Segment nicht mehr als 5 Prozent betragen.
· Ein Unternehmen ist aus unserer Sicht nicht mehr als unabhängig zu bezeichnen, wenn ein Konzern mehr als 49 Prozent der Eigentumsrechte am Unternehmen hält.
· Im Zuge der Öffnung des VUT sind inzwischen auch Musikvertriebe, Musikpromoter_innen, Musikberater_innen und weitere Unternehmen, die ihre Hauptaktivität mittelbar oder unmittelbar auf Musik ausrichten, vertreten. Sie sind ebenfalls als unabhängige Musikunternehmen anzusehen, sofern sie den oben genannten Kriterien entsprechen.


Und welche Musik veröffentlichen/vertreiben unabhängige Musikunternehmen?
Unabhängige Musikunternehmen sind in jeder Hinsicht bunt:
· Unsere Mitglieder decken alle Genres – von Hip Hop, Jazz, Klassik bis hin zu Rock und Pop – ab.
· Alle Unternehmensgrößen sind vertreten: Von selbstvermarktenden Künstler_innen über kleine Betriebe mit bis zu vier Angestellten (dies entspricht dem VUT-Durchschnittsmitglied) bis hin zum mittelständischen Unternehmen.
· Sie weisen die unterschiedlichsten Geschäftsmodelle auf. Die Mehrheit der Mitglieder hat mehrere Geschäftsbereiche, wie zum Beispiel Unternehmen, die sowohl ein Label als auch einen Verlag betreiben.

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2. Warum ist es für unabhängige Musikunternehmen und Künstler_innen so wichtig, dass ihre Musik im öffentlich-rechtlichen Radio läuft? Ist das Radio nicht längst dank Streamingdiensten und Internetradio überflüssig geworden?

Nein, dem ist nicht so. Musik an sich ist einer der nachgefragtesten Inhalte überhaupt und das Radio erfreut sich immer noch großer Beliebtheit - gerade bei Jugendlichen. Das lässt sich unter anderem mit folgenden Zahlen belegen:
·  Für Jugendliche ist das Radio „immer noch der wichtigste Musiklieferant“[1], dank des Radios entdecken sie neue Künstler_innen. Die Nutzung der „traditionellen“ Medien gleicht heute immer noch der von vor 15 Jahren.[2]
·  73 % der Jugendlichen hören regelmäßig Radio, MP3-Dateien liegen mit 77 % knapp darüber[3].
· Jugendliche hören vor allem aufgrund der Musik Radio.[4]
· Bezogen auf die Medienbeschäftigungen von Jugendlichen liegt das Radio auf Platz 5 (hinter Internet, Handy, Fernsehen und MP3): 53 % der Jugendlichen nutzen es täglich, weitere 20 % mehrmals die Woche.[5]
· 2014 nutzten die meisten Jugendlichen (75 %) ein stationäres Radio, 18 % hörten Radio via Smartphone und 9 % über den PC.[6]
· Die Tagesreichweite unter der Woche liegt laut agma-Studie bei Personen ab 10 Jahren bei 79,9 Prozent.[7]
· In allen Altersgruppen steigt die Tagesreichweite des Radios und es wird am meisten von allen Medien unterwegs verwendet. [8]
· Das Radio hat weltweit das größte Publikum, es erreicht mehr als 95 % der weltweiten Bevölkerung.[9]
Die Zahlen unterstreichen die Rolle, die das Radio heute immer noch spielt und zwar gerade für Jugendliche. Jedoch gilt es für die Radiosender diese Relevanz auch in Zeiten beizubehalten, in denen Dienste wie YouTube eine stetig größere Rolle spielen, beispielsweise wurde YouTube jüngst als „Jugendkanal“ bezeichnet. Bereits 55 Prozent der 6- bis 12-jährigen nutzen YouTube, 40 Prozent der Menschen zwischen 18 und 29 Jahren nutzen das Angebot täglich.[10]
Darum darf sich das Radio nicht abhängen lassen, denn die Zahlen (siehe Frage 3) zeigen, welch große Rolle die Musik unabhängiger Musikunternehmen – und das sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen – spielt. Außerdem hat die Präsenz im Radio auch Einfluss darauf, wie viel Geld die Verwertungsgesellschaften an die unabhängigen Künstler_innen, dazu zählen beispielsweise Cro, Boy, Die Ärzte und Kollegah, ausschütten können. Denn je mehr Künstler_innen im Radio gespielt werden, desto mehr Geld erhalten sie am Ende (siehe dazu auch Frage 8).

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3. Mit welchen Fakten könnt Ihr belegen, dass die Musik unabhängiger Unternehmen im Radio unterrepräsentiert ist?

Dazu könnt Ihr Euch beispielsweise die deutschen Airplay-Charts von 2014 anschauen: Lediglich 3 Prozent der 100 meistgespielten Radiotitel waren von unabhängigen Musikunternehmen. Und das bei einem Marktanteil von über 30 Prozent, den unabhängige Unternehmen am gesamten Musikmarkt haben und einem Anteil von 35 Prozent bei Betrachtung der konsumierten Musik in Deutschland. D.h. sie sind die Nummer 2 direkt hinter Universal auf dem Musikmarkt, aber im Radio unterrepräsentiert und dass obwohl die Musikfans ihre Musik offensichtlich hören wollen, schließlich kaufen sie sie.
Ein weiterer Beleg ist die Studie Monitoring the cross-border circulation of European music repertoire within the European Union. Die Studie belegt unter anderem, dass einem Marktanteil von mehr als 30 Prozent der verkauften Musikaufnahmen lediglich ein Anteil von 5,5 Prozent der gespielten Songs im gesamten Radioprogramm gegenübersteht.[11] Außerdem beträgt der Anteil nationalen Repertoires in Deutschland nur etwa zehn Prozent,[12] was ein deutlich geringerer Anteil als in anderen EU-Staaten ist. Dies trägt ebenfalls zum Missverhältnis zwischen Kulturauftrag und Status Quo der deutschen Rundfunklandschaft bei.
Die Grafik aus der genannten Studie illustriert die Situation: Das Missverhältnis, hier am Beispiel von Downloads vs. Airplay, ist bei den unabhängigen Musikunternehmen (in der Grafik als „Indies“ bezeichnet) eklatant.


 
Grafik 1: Da die Daten aus dem Jahr 2011 stammen, ist hier noch EMI als Major aufgeführt. Heute gibt es nur noch drei Majors (Universal Music, Sony Music und Warner Music). Quelle: Legrand, Emmanuel/ EMO & Eurosonic Noordeslag. Music Crossing Borders. Monitoring the cross-border circulation of European music repertoire within the European Union. Januar 2012, S. 48: http://www.impalamusic.org/docum/04-press/2012/EMO%20Report_European%20repertoire_January%202012_Final.pdf

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4. Wollt Ihr jetzt etwa eine „Deutschquote“ im Radio?

Nein, wir wollen keine „Deutschquote“, sondern lediglich, dass die Repräsentation von unabhängiger Musik im Radio ihrem Marktanteil entspricht. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass mehr aufstrebende Künstler_innen gespielt werden und zwar nicht nur von den drei internationalen Medienkonzernen. Unsere Mitglieder, die kleinen und mittleren Musikunternehmen, sind insbesondere mit der Entwicklung von jungen Künstler_innen und nationalem Repertoire befasst, jedoch werden vor allem etablierte Künstler_innen und internationales Repertoire gespielt. Das muss sich unserer Meinung nach ändern, um dem Kulturauftrag, der im Rundfunkstaatsvertrag festgeschrieben ist, gerecht zu werden.

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5. Ihr sagt, dass der Bildungs- und Kulturauftrag nur unzureichend erfüllt wird. Was hat das mit der Musik unabhängiger Musikunternehmen zu tun?

In Deutschland wird der Rundfunkbeitrag seit 2013 je Wohnung erhoben. D.h. es ist seitdem egal, wie viele Geräte es in einem Haushalt gibt. Je Wohnung werden also seit April 2015 17,50 Euro im Monat fällig (weitere Infos hier). ARD, ZDF und Deutschlandradio haben vergangenes Jahr 7,68 Milliarden Euro eingenommen[13]. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 188 Millionen Euro mehr.[14]
Mit Hilfe dieser Einnahmen wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk, also ARD, ZDF, Deutschlandradio und all die dazugehörigen Sender, finanziert.
Der öffentlich-rechtlichte Rundfunk hebt vor allem drei Grundsätze für sein Programm hervor:
- Unabhängigkeit
- Qualität
- Vielfalt[15]
Zur Unabhängigkeit zählt beispielsweise, dass er durch das Finanzierungssystem unabhängig berichten soll und ihm so eine wichtige Aufgabe bei der Meinungsbildung zukommt.[16]
Das Programm soll von hoher Qualität sein und Information, Bildung und Unterhaltung umfassen.[17]
Für uns ist der dritte Grundsatz zentral: Vielfalt. D.h. die Programme sollen eine große Bandbreite an unterschiedlichen Inhalten aufzeigen und so die unterschiedlichsten Menschen ansprechen.
Die Sender haben nicht nur die Freiheit, ihre Programme unter einem geringeren ökonomischen Druck, wie er beispielsweise aufgrund von Quoten und Werbeeinnahmen entsteht, zu gestalten, sondern auch die Pflicht, kulturelle Vielfalt abzubilden und zu sichern.
Unserer Meinung nach erfüllen die öffentlich-rechtlichen Sender ihren Auftrag zur Grundversorgung im Musikbereich nur unzureichend. Sie kommen daher unseres Erachtens nicht dem Kultur- und Bildungsauftrag nach, da sie einen überproportionalen Anteil der Musik der Majors (Universal Music, Sony Music und Warner Music) spielen, jedoch die Musik von unabhängigen Musikunternehmen kaum berücksichtigen. Natürlich gibt es auch Radiosender, deren Anteil an unabhängiger Musik größer ist, jedoch ist dies nicht die Regel. Es mangelt an musikalischer Vielfalt und das obwohl dies einer der Grundsätze des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist. Man kann es auch auf die Punkte Bildung und Information übertragen. Wie die Zahlen belegen, wollen beispielsweise Jugendliche über das Radio neue Künstler_innen und Musik entdecken, das wird ihnen im Moment verwehrt. Vielfalt bedeutet eben nicht, dass nur Musik von drei Konzernen gespielt wird. In der Tat sind wir weit von einem vielfältigen und qualitativ hochwertigen Programm bei vielen öffentlich-rechtlichen Sendern entfernt.

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6. Was haben Radiosender denn davon, wenn sie einen größeren Anteil an unabhängiger Musik spielen?

Laut Christian Vogg steht das Radio vor mehreren Herausforderungen, dazu zählt beispielsweise, dass es die Nähe zu den jugendlichen Hörer_innen beibehalten muss.[18] Gepaart mit dem Marktanteil der unabhängigen Musikunternehmen von inzwischen über 30 Prozent bedeutet es, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk für seine Hörer_innen relevanter wäre und sie besser erreichen würde, wenn er auch diese Musik spielen würde und zwar nicht nur nachts, sondern auch zur „Primetime“.

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7. Was genau sind die Nachteile für kleine und mittlere Musikunternehmen und ihre Künstler_innen, wenn ihre Musik nicht im Radio gespielt wird?

- Ihre Musik ist nicht präsent und wird weniger wahrgenommen.
- Sie und ihre Künstler_innen erhalten weniger Geld von den Verwertungsgesellschaften, da die Gelder aus den Erträgen aus Radio und Fernsehen leistungsbasiert ausgeschüttet werden. Also erhält beispielsweise Künstler_in X eine bestimmte Summe pro Radioplay. Da auch die Labels Ausschüttungen von der GVL (siehe Frage 8) erhalten, ist eine weitere Folge, dass weniger Geld vorhanden ist, um in neue Künstler_innen zu investieren. Und das ist eine zentrale Aufgabe der unabhängigen Musikunternehmen. Die Benachteiligung im Radio hat also auch wirtschaftliche Nachteile zur Folge.
- Gleichzeitig ist das Radio auch ein Verkaufstreiber, d.h. momentan wird vor allem der Kauf der Musik von Universal, Warner und Sony angetrieben. Somit entsteht ein zusätzlicher Nutzen für die bereits überproportional präsente Musik der Majors und der Marktzugang für unabhängige Musikunternehmen wird erheblich erschwert.

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8. Künstler_innen erhalten also Geld, wenn ihre Musik im Radio gespielt wird. Aber wie funktioniert das?

Eine wichtige Unterscheidung vorab:
Die GEMA vertritt die Urheber_innen (Komponist_innen und Textdichter_innen, Verlage), die ihr die Aufgabe übertragen, die Rechte an den Musikwerken der Urheber_innen wahrzunehmen.  Für die Nutzung der Musik werden Vergütungen fällig, die die GEMA einsammelt und schließlich an ihre Mitglieder ausschüttet.
Die GVL vertritt die ausübenden Künstler_innen (u.a. Sänger_innen, Tänzer_innen, Schauspieler_innen) und auch die Labels („Tonträgerhersteller“).
Die GVL und die GEMA vergeben Lizenzen an die verschiedenen Sender, aber auch an die Webradios, damit sie die Musik spielen dürfen. Die Sender müssen Geld für diese Lizenz zahlen. Die Summen, die die Verwertungsgesellschaften auf diese Weise einsammeln, werden an diejenigen ausgeschüttet, die die GVL und/oder GEMA mit der Vertretung ihrer Rechte beauftragt haben. Es erhalten also nur diejenigen Tantiemen, deren Musik auch tatsächlich gespielt wird.
Bei der GVL orientieren sich die Ausschüttungen daran, wie oft die Musik tatsächlich in den von der GVL ausgewerteten Radio- oder Fernsehsendern genutzt wird, d.h. nur wenn die Musik von Sänger_in X oder Label Y auch im Radio gespielt wird, erhalten diese Geld von der GVL. Für Labels entscheidet allein die Anzahl der Sendeminuten pro Label über die Vergütungshöhe. Bei den Künstler_innen kommen zu den Sendeminuten noch weitere Faktoren hinzu: So werden die Sendeminuten aufgewertet, wenn sie auf bestimmten „Kultursendern“ gespielt werden, die eine höhere künstlerische Vielfalt bieten, also mehr unterschiedliche Lieder spielen. Auch ist für die Höhe der Vergütung der einzelnen Künstler_innen entscheidend, ob sie z.B. als Front- oder Backgroundsänger_innen, als Band- oder Studiomusiker_innen an einer im Radio oder Fernsehen genutzten Produktion mitgewirkt hat.
Die GVL erhielt im Jahr 2013 aus der „Sendevergütung Hörfunk“ insgesamt 65.381 T€, wovon 35.862 T€ auf ARD/ARW entfallen, der Rest auf die übrigen Anstalten und an private Anbieter.[19] Der Bereich Sendevergütungen aus Radio und Fernsehen ist der größte Einnahmebereich und macht mehr als die Hälfte der Einnahmen aus (insgesamt waren hier Einnahmen von 81,3 Millionen Euro im Jahr 2013 zu verzeichnen).[20]
Ähnliches gilt für die Gema, dort belaufen sich die Erträge aus Rundfunk und Fernsehen auf 287,3 Mio. Euro.[21] Für das Geschäftsjahr 2014 lag der Gesamtertrag der Gema bei insgesamt 893,6 Mio. Euro.[22]

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9. Was sollte sich Eurer Meinung nach konkret am Programm der öffentlich-rechtlichen Sender ändern?

- Der Kulturauftrag sollte endlich erfüllt und musikalische Vielfalt präsentiert werden. Das bedeutet einerseits, dass das Repertoire von unabhängigen Musikunternehmen gegenüber den internationalen Medienkonzernen nicht weiter diskriminiert wird. Andererseits bedeutet Vielfalt und die Abbildung der Musiklandschaft, dass sowohl nationales als auch internationales Repertoire gespielt, dass nicht nur etablierte, sondern auch aufstrebende Künstler_innen, dass die unterschiedlichen Genres und innerhalb dieser die unterschiedlichen Ausprägungen im Radio gespielt werden.
- Es sollte mehr Wert darauf gelegt werden, aufstrebenden Künstler_innen eine Chance im Programm zu geben. Denn so können die öffentlich-rechtlichen Radios selbst einen Beitrag zur Nachwuchsförderung leisten.
- Bezogen auf die Qualität und Formate fordern wir eine deutlichere Abgrenzung zum Programm der privaten Sender. Das können beispielsweise mehr redaktionelle Musikprogramme sein, die gleichzeitig auch dem Informations- und Bildungsauftrag gerecht werden. Zudem sollten beispielsweise Besprechungen von neuen Alben oder Formate, die sich einer bestimmten Musikrichtung widmen, nicht in den späten Abendstunden oder gar nachts laufen, sondern zur Primetime.


[1] Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.). 15 JAHRE JIM-STUDIE. Jugend, Information, (Multi-) Media. STUDIENREIHE ZUM MEDIENUMGANG 12- BIS 19-JÄHRIGER. 1998 – 2013. Stuttgart (2013), S. 11: http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM15/PDF/15JahreJIMStudie.pdf
[2] Ebd. S. 32.
[3] Sabine Feierabend, Theresa Plankenhorn und Thomas Rathgeb. Ergebnisse der JIM-Studie 2014: Jugend, Information, Multimedia. In: Media Perspektiven, 12/2014, S. 598.
[4] Vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.). JIM-Studie 2014. Jugend, Information, (Multi-) Media. Basisstudie zum Medienumgang 12-bis 19-Jähriger in Deutschland.. Stuttgart (2014), S. 16: http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf14/JIM-Studie_2014.pdf
[5] Vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.). JIM-Studie 2014. Jugend, Information, (Multi-) Media. Basisstudie zum Medienumgang 12-bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart (2014). Online: http://www.mpfs.de/index.php?id=642
[6] Vgl. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (Hrsg.). JIM-Studie 2014. Jugend, Information, (Multi-) Media. Basisstudie zum Medienumgang 12-bis 19-Jähriger in Deutschland. Stuttgart (2014). Online: http://www.mpfs.de/index.php?id=640
[7] Vgl. Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (agma). Presseinfo: Radionutzung in Deutschland steigt wieder leicht an.Tabelle aus ma 2014 Radio I. Frankfurt (26.02.2014), Online: http://www.agma-mmc.de/fileadmin/user_upload/Pressemitteilungen/2014/PM_ma_2014_Radio_I.pdf
[8] Vgl. Christian Vogg. Radio im Wettbewerb der neuen Medienwelt. Der Hörfunk von morgen aus dem Blickwinkel der EBU. In: Media Perspektiven, 10/2014, S. 489.
[9] Vgl. UNESCO. Linking Generations Through Radio: Toolkit for Radio with Youth. Online (13.02.2015): http://www.diamundialradio.org/?q=en/content/linking-generations-through-radio-toolkit-radio-youth
[10] Vgl. Kress. Der Mediendienst. Deutschland hat bereits einen Jugendkanal: Wir nennen ihn YouTube. Online (26.02.2015): https://kress.de/tagesdienst/detail/beitrag/129958-deutschland-hat-bereits-einen-jugendkanal-wir-nennen-ihn-youtube.html
[11] Vgl. Legrand, Emmanuel/ EMO & Eurosonic Noordeslag. Music Crossing Borders. Monitoring the cross-border circulation of European music repertoire within the European Union. Januar 2012, S. 48: http://www.impalamusic.org/docum/04-press/2012/EMO%20Report_European%20repertoire_January%202012_Final.pdf
[12] Vgl. Ebd. S. 46.
[13] Vgl. Sonja Álvarez. 188 Millionen Euro mehr für Öffentlich-Rechtliche. Tagesspiegel (30.06.2014), Online: http://www.tagesspiegel.de/medien/plus-dank-neuer-rundfunkgebuehr-188-millionen-euro-mehr-fuer-oeffentlich-rechtliche/10129476.html
[14] Vgl. Ebd.
[15] Vgl. ARD ZDF Deutschlandradio. ARD, ZDF und Deutschlandradio - gutes Programm für alle. Online: http://www.rundfunkbeitrag.de/ueber_uns/ard_zdf_und_deutschlandradio___gutes_programm_fuer_alle/index_ger.html
[16] Vgl. Ebd.
[17] Vgl. Ebd.
[18] Vgl. Christian Vogg. Radio im Wettbewerb der neuen Medienwelt. Der Hörfunk von morgen aus dem Blickwinkel der EBU. In: Media Perspektiven, 10/2014, S. 489.
[19] Vgl. GVL. Bericht über das Geschäftsjahr 2013. Berlin, August 2014, S. 62: https://www.gvl.de/sites/default/files/publications/download/gvlgb2013webversion.pdf
[20] Vgl. Ebd. S. 9
[21] Vgl. GEMA. Pressemitteilung: Geschäftsjahr 2014: GEMA auf Topniveau. Online (09.04.2015): https://www.gema.de/aktuelles/geschaeftsjahr_2014_gema_auf_topniveau/
[22] Vgl. Ebd.

Die Pressemitteilung zum Thema finden Sie hier.
- Das Positionspapier zum Thema öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist hier abrufbar.

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