VUT-Position zu Reformvorschlägen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks
11.10.2024
Die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland ist aktuell Gegenstand intensiver Debatten, insbesondere im Hinblick auf den Reform-Staatsvertrag, der im Sommer 2025 in Kraft treten soll. Der Entwurf enthält verschiedene Maßnahmen zur Neustrukturierung, die darauf abzielen, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk effizienter und zukunftsfähiger zu gestalten. Ein zentrales Reformvorhaben ist die Reduzierung der Radio- und Spartensender. Beispielsweise sollen die Sender 3sat und ARTE zusammengelegt werden, was den Verlust von Kulturangeboten zur Folge hätte.
Dr. Birte Wiemann, Vorstandsvorsitzende des VUT: "Die angekündigte Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bereitet uns große Sorgen. Mit der geplanten Zusammenlegung von 3sat und ARTE wird die kulturelle Vielfalt bedroht und dabei absehbar noch nicht einmal die gewünschten finanziellen Einsparungen erzielt. 3sat ist der letzte lineare Kulturkanal im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und bietet Musikgenres Raum, die sonst kaum im Fernsehen stattfinden – von Klassik über Jazz bis zu innovativen Konzertformaten. Diese Programme fördern nicht nur musikalische Vielfalt, sondern auch den Zugang zu Kultur für ein breites Publikum. Der Verlust von Sendeplätzen geht zulasten der Künstler*innen und auch deren Rezipient*innen. Wenn auf diese Weise die Axt angelegt wird, verlieren wir im von uns allen finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine unverzichtbare Plattform für musikalische Kreativität und kulturellen Austausch."
Weiterführende Informationen: